"Jebuert", "Jähdööf" unn "jedööf"
Alternativ zum Klapperstorch erzählte man Ländchener Kindern laut Manfred Konrads auch die Mär, „Pänz“, „Puute“ oder „Möxx“ (ebenfalls Kosenamen für Kinder) kämen aus dem „Ditzjesboom“ (Kleinkinder-Baum).
Die Gebärende, Weihnachten also Maria, „kritt“ („kriegt“ = bekommt) in rheinischer Mundart „jett Kleens“, also ein Kind. Ein Tätigkeitswort wie „gebären“ ist in der Eifel unbekannt, jedenfalls auf den Homo sapiens bezogen. Kühe hingegen „kaleve“, Pferde „fölle“, Schafe und Ziegen „lamme“, „Söu ferkele“, Katzen und Hunde „werpe“.
Ist das Neugeborene schwach oder gar in Lebensgefahr, bekommt es sofort nach der Geburt „an Oert unn Plaatz“ (egal wo, heutz meist im Kreißsaal) die „Jähdööf“ (Nottaufe), sonst am „Dööfsteen“ (Taufbecken) in der Kirche die normale „Dööf“. Erstere darf jeder Christ spenden, ja jeder Mensch, wenn er das Haupt des „Dööflings“ in der wohlmeinenden Absicht mit Wasser übergießt, das Kind „im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“ auf seinen Erlöser Jesus Christus zu taufen.
Reguläre Taufspender der heute im Normalfall erst Wochen nach der Geburt gespendeten kirchlichen Taufe sind Geistliche. Früher wurde nach drei Tagen getauft, die Mutter lag oft noch „malaad“ im „Wochebett“. „Patt“ (Pate) und „Jött“ (Patin) sowie der Kindsvater brachten das Kind währenddessen zur Kirche – und anschließend zu einem oft kurzen, aber heftigen Umtrunk in die Dorfwirtschaft. Dort ließ man das neue Kirchenmitglied symbolisch „pinkele“.
Für feucht-fröhliche Anlässe nimmt der Nordeifeler umgekehrt den Taufbegriff im übertragenen Sinne. Wenn beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr ihr neues Gerätehaus einweiht und am nächsten Tag alle einen Brummschädel („decke Kopp“) haben, dann heißt es: „Datt nöie Spritzehuus, datt hann mir Männ jeistrovend ävve öedentlich jedööf!“