Dr Permentikel
So viele bedeutende Poeten hat die Eifel zwar auch nicht hervorgebracht, aber der Muttertag 1927 in Hellenthal geborene „Mark Twain der Eifel“, wie ihn der Künstler Rolf A. Kluenter nannte, hat Humor und Lebensart sowie das dörfliche Umfeld so treffend beschrieben wie kein anderer. Und dazu noch in der Nordeifeler Mundart.
Manchmal hat er allerdings auf diese Weise auch dazu beigetragen, dass das Vorurteil, in der Eifel lebten meist ungebildete und einfältige Leute, sich in mancherlei Köpfen verfestigt hat. Bis heute gelten die Menschen dieses Landstrichs nicht als so weltläufig und gewandt wie die Anrainer von Rhein und Mosel.
So in dem „Eefeler Stöckelche“ Fritz Koenns, in dem ein ältliches Mädchen den weiten Fußweg vom „Knophövel“ ins Tal zurücklegt, um in Hellenthal „datt piele Treppche“ zum im Obergeschoss residierenden Uhrmacher („Uhrmeiche“) „eropp ze klömme“. Unterm Arm trägt das Fräulein die ganze Zeit einen in Tuch gewickelten länglichen Gegenstand.
„Oss ahle Uhr mäht oss Verdruß“, berichtet sie und legt dem Meister Tuch und Gegenstand auf die Theke und „weckelt uss dämm Lompekröömche ne langen Permentikel us“. Der Uhrmachermeister ist baff: „Ja joot Madämche, war hat`r dann die Uhr jedohn?“ Sie antwortet mit unerschüttter Einfalt: „Die Uhr?, Der fählt doch nix, die hängk em Stöffje: Der Permentikel, der bliev jo stohn!“
In einem anderen Krätzjen Koenns geht es um „Knorre Jupp seng Köh“, offensichtlich eine besondere Art, denn sie waren außerordentlich groß. Ihre Rücken reichten fast bis zur Stalldecke. Bis dann, eines Tages, die Kühe klein wie aller Leute Vieh im „Kohstaqll stohn“.
Koenn: „Ich wongdert mich: »Saach, hühr ens hee, öss kleener wuere jetz de Veeh?«“ Knorre Jupp antwortet: „Datt Veeh? Ob datt jetz kleener oss? Du Jeck, ich hann dr Stall jemoss!“