![Das Industriegelände der ehemaligen Möbelwerke Steffen soll neu belebt werden.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/857/649857/649857_MoebelwerkMastershausen-DJI_0289-Dennis_Keller-BT_Rent.jpg?_=1739438955&w=236&a=1.5&f=inside)
![Das Industriegelände der ehemaligen Möbelwerke Steffen soll neu belebt werden.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/857/649857/649857_MoebelwerkMastershausen-DJI_0289-Dennis_Keller-BT_Rent.jpg?_=1739438955&w=236&a=1.5&f=inside)
Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal hat mit einem innovativen Konzept und kreativen Pilotprojekten einen wichtigen Schritt zur Stärkung von Kultur, Demokratie und Beteiligung gemacht. Im Rahmen der Entwicklungsphase des bundesweiten Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“, das seit Anfang 2024 läuft, wurden bereits erste Projektideen umgesetzt. Ziel ist es, ab Mitte 2025 für eine fünfjährige Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro ausgewählt zu werden. 90 Prozent der Summe stammen aus Bundesmitteln, die restlichen 10 Prozent würden vom Land Rheinland-Pfalz übernommen.
„Das Programm bietet eine einmalige Chance, Kultur und Beteiligung nachhaltig zu stärken und die Region als Ort der Gemeinschaft und Kreativität voranzubringen“, erklärt Volker Boch, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes.
Während der Konzeptentwicklung wurden bereits einige innovative Konzeptideen erprobt, die die kreativen und demokratischen Potenziale der Region aufzeigen. Die Ergebnisse und Erfahrungen daraus wurden in das Konzept miteinbezogen. Das Projekt „FLOW“ plant eine zeitgenössische Show von Jugendlichen für Jugendliche. Im Sommer wurde ein erstes Projekt realisiert, bei dem junge Street-Artists aus der Region mit professionellen Künstler*innen zusammenarbeiteten und ein Imagefilm erstellt sowie Walk-Acts zu regionalen Themen konzipiert wurden. Das Kulturnetz Oberes Mittelrheintal erprobte im Rahmen von „freili. Raum für Freundschaft und Demokratie“ demokratische Beteiligungsformate, darunter „Demokratietage“ und der „Poetensommer“, die an die Geschichte des Dichters Ferdinand Freiligrath anknüpften. Dabei boten kulturelle Aufführungen mit Podiumsdiskussionen, Poetry-Slam Workshops und ein Poesiewettbewerb einen niedrigschwelligen Zugang zu demokratischen Themen.
In Zusammenarbeit mit dem Theater Willy Praml wurde ein theaterpädagogischer Schulworkshop durchgeführt, der an das Hauptstück des Theaterfestivals „An den Ufern der Poesie“, Heines „Rabbi von Bacharach“ anknüpft. Ergänzt wurden diese Projekte durch Workshops und Netzwerktreffen, die regionale Kunst- und Kulturschaffende zusammenbrachten, um das Gesamtkonzept weiterzuentwickeln.
Das Konzept wurde im Dezember eingereicht und bildet die Grundlage für die Entscheidung einer unabhängigen Fachjury. Diese besucht im Frühjahr das Obere Mittelrheintal, um sich ein Bild von den Projekten und der Region zu machen. Sollten die Verantwortlichen überzeugen, beginnt Mitte 2025 die fünfjährige Umsetzungsphase. Die Entscheidung im Frühjahr könnte das Obere Mittelrheintal auf einen bedeutenden Kurs hin zu einer Region führen, in der Kultur, Demokratie und Gemeinschaft nachhaltig wachsen.
Das bundesweite Programm zielt darauf ab, längerfristige Kulturprojekte in ländlichen Regionen zu fördern und neue Allianzen zwischen Kultur, Demokratiearbeit und Regionalentwicklung zu schaffen. Menschen vor Ort sollen aktiv an Entscheidungen beteiligt werden, die ihre Region betreffen, und gemeinsam mit Partner*innen aus Kultur, Kommunen und Zivilgesellschaft Veränderungen anstoßen.