Edith Billigmann

+++Update+++Panne bei Bundestagswahl in Trier: Falsche Stimmzettel im Umlauf - 15 Stimmen ungültig

Trier. Eine kuriose Panne hat am Wahltag in Trier für Aufsehen gesorgt. 15 Wähler im Stadtteil Trier-Süd erhielten in einem Wahllokal Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin. Der Fehler fiel erst gegen 11 Uhr auf, als Bürger die Wahlhelfer darauf aufmerksam machten.

Das sagt Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, zugleich Kreiswahlleiter für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg: Es sei dieselbe Druckerei in NRW gewesen, die sowohl Rheinland-Pfalz als auch Berlin-Pankow mit Stimmzetteln beliefert hätte. Ihr sei dieser Fehler unterlaufen, ein im Vergleich zu 72.000 Wählberechtigten in Trier "marginaler Fehler", der auf das Wahlergebnis keinen Einfluss habe. Dieser Fehler werde protokolliert und an den Landeswahlleiter weitergegeben, damit sei das Thema erledigt. Im Übrigen seien alle Wahlurnen ausgezählt und aus keinem einzigen Wahlbezirk seien weitere falsche Stimmzettel aufgetaucht, auch nicht im Rahmen der Briefwahl.

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Kandidaten aus Berlin statt Trier

Wer am Morgen in der Medard-Schule in Trier seine Stimme abgeben wollte, staunte nicht schlecht: Statt der erwarteten Namen lokaler Direktkandidaten standen auf den Stimmzetteln Bewerber aus Berlin-Pankow. So konnten die Wähler ihr Kreuz unter anderem bei Franziska Dezember (CDU) oder Alexandra Wend (SPD) setzen - beide treten jedoch nicht in Trier, sondern in Berlin an.

Fehler in der Druckerei passiert

Laut Michael Schmitz, Pressesprecher der Stadtverwaltung Trier, entstand der Fehler bei der Druckerei. Die Panne wurde erst bemerkt, als Bürger den Wahlhelfern Bescheid gaben. Wie viele falsche Stimmzettel ausgegeben wurden, ist unklar. Schmitz geht von maximal 100 betroffenen Stimmzetteln aus. "Genau wissen wir das aber erst, wenn die Urnen geöffnet werden", erklärte er.

Ungültige Stimmen und keine Korrekturmöglichkeit

Die Stadtverwaltung hat sich mit dem Landeswahlleiter beraten: Die abgegebenen Stimmen mit den falschen Zetteln gelten als ungültig. Auch die Zweitstimmen können nicht gewertet werden, da es sich um eine komplett andere Landesliste handelt. "Eine Trennung zwischen Erst- und Zweitstimme ist nicht möglich", so Schmitz weiter.

Keine weiteren falschen Stimmzettel

Nach Bekanntwerden der Panne wurden die Stimmzettel im Wahllokal genau kontrolliert. Weitere fehlerhafte Zettel seien nicht mehr ausgegeben worden, versichert die Stadt. Andere Wahllokale in Trier seien nach aktuellem Stand nicht betroffen.

Während die Wahl in Trier-Süd nach der Korrektur reibungslos weiterlief, bleibt die Frage, wie es zu einem solchen Fehler kommen konnte - und ob sich in Zukunft ähnliche Pannen verhindern lassen.

Text: Kevin Schößler


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