Lydia Schumacher

Man kann die Eifel nicht aus dem Jungen holen!

Friedhelm Marder, Stadtbürgermeister in Daun, begrüßt die Gäste.

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Daun (lys). Gut 120 handverlesene Gäste strömten am Donnerstag, 27. März, gegen 19 Uhr, in die gute Stube der Kreisstadt, ins Dauner Forum. Es wären sogar noch mehr gekommen, hätte die Grippewelle sie nicht erwischt. Stadtbürgermeister Friedhelm Marder hatte zum  "Neujahrsempfang" geladen. Das "Who is Who" aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung war der Einladung gefolgt und nahm gerne an einem der gedeckten Tische Platz. Landrätin Julia Gieseking, die Landtagsabgeordneten Gordon Schnieder (CDU) und Jens Jenssen (SPD), VG-Bürgermeister Thomas Scheppe, Doris Lepper, Vorstandsvorsitzende der Lepper Stiftung und Ehrenbürgerin, die Stadträte, die Leitung des Krankenhauses, Repräsentantinnen und Repräsentanten von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten, THW und Bundeswehr gehörten dazu, genauso wie die vielen Ehrenamtler. Den passenden musikalischen Teppich rollten "Piano & Voice plus Saxophon" aus - Thomas Probst, Yvonne Cobau und Uli Nonn. 
Gefeiert wurde niemand Geringeres als die Stadt selbst, mitsamt ihrer Menschen. Marder trug über dem feinen Zwirn die Insignien seiner Macht, die Bürgermeisterkette der Stadt Daun, und begrüßte seine Gäste herzlich. In seiner Rede warf er einen Blick zurück, auf die beiden Jahre, die seit seinem letzten Neujahrsempfang verstrichen sind. Dabei ging es um den "großen Segen", den die vor etwas mehr als einem Jahr eröffnete Junior-Uni aus seiner Sicht für Daun bedeutet. Selbstverständlich fehlte auch nicht der Hinweis auf die Herausforderungen, wie die die Grundsteuerreform, die vorgezogene Bundestagswahl oder die viel zu knapp bemessene finanzielle Ausstattung seiner Stadt darstellen. Grund genug, den Sponsoren, auch denen des Neujahrsempfangs, herzlich zu danken. Beim Ausblick in Richtung Zukunft blitzte ein Hauch von Hoffnung auf, dass auch hier, an der Basis der Demokratie, etwas von dem großen Sondervermögen für Investitionen ankommen könnte, das sich die künftige Bundesregierung jüngst hat genehmigen lassen.
Weil es Marder, wie er als Ehrenamtler immer betont, besonders um diejenigen geht, die im Hintergrund ehrenamtlich arbeiten, hat er vor allem ihnen die Bühne geboten. Vertreter der Dauner Narrenzunft und der Karnevalsgesellschaft Mau-Mau wurden herzlich begrüßt. Ottmar Anschütz, "ein Ehrenamtler durch und durch, so wie eine Stadt ihn sich nur wünschen kann", erhielt den Ehrenteller der Stadt. Geehrt wurde auch das bereits 50 Jahre währende, vielfältige Engagement des Lions Clubs Daun.
Als Gastredner war ein wahrer Profi aus Wiesbaden angereist: Sven Voss, Moderator der Sendungen "Sportstudio" und "XY gelöst" im ZDF. Er ist in Daun geboren und hat im Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) Abitur gemacht. Die volle Aufmerksamkeit im Forum gewann er gleich mit seinem ersten Statement. Er gab zu, dass er richtig neidisch auf die Bürgermeisterkette des Gastgebers sei. "Beim ZDF haben wir nur so einen winzigen Mainzelmännchen-Anstecker", fügte er hinzu. Voss durfte sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen und bewies dabei in knappen Worten große Bodenhaftung: "Man kann einen Jungen aus der Eifel holen, aber man kann die Eifel nicht aus dem Jungen holen.“

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