Lydia Schumacher

Großer Bahnhof im Café Asyl

Der Ministerpräsident und die Politiker aus der Region besuchen das Café Asyl in Daun.

Der Ministerpräsident und die Politiker aus der Region besuchen das Café Asyl in Daun.

Bild: Lydia Schumacher

Der Kinderchor singt zur Begrüßung des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer das Lied "Wir sind Kinder einer Welt."

Video: Lydia Schumacher

Daun. Rita Schmaus, Initiatorin des Café Asyl in Daun, hatte am Freitag, 17. Januar, alle Hände voll zu tun. Alexander Schweitzer, Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, hatte seinen Kurzbesuch angekündigt. Alles sollte vorbereitet sein: Das Haus war geputzt, die Getränke am Start, die ehrenamtlichen Helfer und die Gäste aus aller Welt waren gekommen. Eine Musiklehrerin aus der Ukraine, hat den spontan in der neuen Heimat gegründeten Kinderchor zusammengetrommelt. Die Kids im Alter von vier bis zehn Jahren, haben zwei Lieder vorbereitet und warten aufgeregt auf ihren Auftritt. Auf einer Leinwand hinter der Bühne sind Impressionen aus den vergangenen zehn Jahren zu sehen. 
Im Jahr 2015 hatte Rita Schmaus die Idee, das "Haus der Jugend" im alten Bahnhof an einem Nachmittag pro Woche als niedrigschwellige Anlaufstelle für die geflüchteten Menschen zu öffnen. Heute sagt sie dem Ministerpräsidenten gleich zur Begrüßung: "Seit zehn jahren sind wir ein Beispiel für Integration und insofern ein Erfolgsmodell. Wir unterstützen die Menschen dabei, dass sie sich hier verwirklichen können, dass sie unsere Sprache erlernen, den Einstieg in einen Beruf finden und unterstützen beim Einrichten der Wohnung. Wir sind eine große Familie." Der Kinderchor stimmte das eigens zum zehnjährigen Geburtstag der Institution eingeübte Lied an: "Wir sind Kinder einer Welt!"
Den Refrain griff Schweitzer auf: "Das trifft auf uns alle zu: Wir alle sind Kinder oder Menschen einer Welt. Und das müssen manche manchmal  wieder hören. Es geht nicht darum, Menschen in Schubladen zu stecken und gegeneinander zu stellen. Man kann es sich leider gar nicht aussuchen, ob man in seiner Heimat bleiben kann, weil das in der Folge eines Krieges einfach nicht mehr möglich ist." Das dürfe man niemals vergessen, wenn man über das Thema Flucht spreche. Es sei ein Privileg in seiner Heimat bleiben zu können.
Schweitzer hob die integrative Leistung des Café Asyl hervor. "Wer jeden Tag, so wie Sie, Frau Schmaus, mit Menschen zusammen einen Beitag dazu leistet, dasss es eben auch Erfolgsgeschichten gibt, leistet auch einen Beitrag für die Demokratie übeer die Grenzen von Daun hinaus. Das Café Asyl hier in Daun ist ein gutes Beispiel dafür, wie Integration jeden Tag gelingen kann. Er gehe aus Daun noch beeindrukter weg, als er hergekommen sei, so Schweitzer. "Hier wird jeden Tag Zukunft gemacht."  Schweitzer gab sich bei der Stippvisite nahbar, war für alle Gäste ansprechbar und erfüllte jeden Wunsch nach einem 'Selfie mit Ministerpräsident'.
 
 

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