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Kaum eine Sirene heult im Kreis

Am Donnerstag, 6. September, ist erstmals landesweiter Warntag. Doch in den meisten Kommunen des Kreises Euskirchen werden keine Sirenen heulen. Der Grund: Es gibt keine.
Udo Crespin, Abteilungsleiter der Gefahrenabwehr, Landrat Günter Rosenke und Martin Fehrmann, stellvertretender Abteilungsleiter begrüßen den ersten NRW-weiten Warntag. Foto: Breuer

Udo Crespin, Abteilungsleiter der Gefahrenabwehr, Landrat Günter Rosenke und Martin Fehrmann, stellvertretender Abteilungsleiter begrüßen den ersten NRW-weiten Warntag. Foto: Breuer

»Die Gefahrenabwehrsirenen wurden größtenteils Anfang der 90er Jahre zurückgebaut«, informiert Udo Crespin, Leiter der Gefahrenabwehr im Kreis Euskirchen. Das bedeute aber nicht, dass die Bürger am Donnerstag, 6. September, um 10 Uhr nicht gewarnt werden können. »Die Apps ‚Nina‘ und ‚Katwarn‘ gehören heutzutage auf jedes Smartphone. Darüber erhält man wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen. Auch Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer werden über die App gemeldet«, so der Leiter der Gefahrenabwehr. Für alle älteren Menschen, die nicht in Besitz eines Smartphones sind, gibt es dann noch das Radio. »Bis 2020«, sagt Udo Crespin, »sollen flächendeckend wieder 70 bis 80 Sirenen im Kreis installiert werden«. Außer in der Gemeinde Weilerswist, besteht in allen Kommunen Aufrüstungsbedarf. Außerdem gibt es in Bad Münstereifel noch zwei Gefahrenabwehrsirenen und eine weitere heult in Dahlem-Schmidtheim.

Sicherheitsgefühl soll gestärkt werden

»Die Warnung gewinnt seit zehn Jahren wieder zunehmend an Bedeutung«, ergänzt Crespin. Mit dem Warntag, der ab sofort an jedem ersten Donnerstag im September stattfinden soll, wolle man auch das Sicherheitsgefühl der Menschen im Kreis weiter stärken. Wichtig sei aber auch, dass die Menschen im Falle des Falles reagieren. »Während ältere Bürger durch die Erlebnisse im zweiten Weltkrieg direkt in Angst und Schrecken versetzt werden, tun die Jüngeren jede Alarmierung als Probealarm ab«, sagt Landrat Günter Rosenke. Deshalb sei dieser Aktionstag auch längst überfällig. Begleitet wird der Warntag auch in einer Sondersendung vom lokalen Radiosender »Radio Euskirchen«. Für weitere Informationen ist es also nicht notwendig, die »112« auf dem Telefon zu wählen. Denn diese sollte wirklich nur in Notfällen die erste Wahl der Bürger sein.

Weitere Infos zum Warntag NRW

  • Ausführlichere Informationen zum Warntag können auf der Seite www.warnung.nrw abgerufen werden. Die Info-Flyer des Landes werden zudem in den Rathäusern der Kommunen ausgelegt und über die Freiwilligen Feuerwehren verteilt.
  • Die aktuellen Sirenensignale kann man sich auf der Internetseite des NRW-Innenministeriums anhören: https://www.im.nrw/themen/gefahrenabwehr/warnung-und-sirenen/Sirenen

Richtig verhalten im Ernstfall:

  • Ruhe bewahren
  • Gebäude oder Wohnung aufsuchen/verlassen
  • Nachbarn informieren
  • Türen und Fenster schließen
  • Radio einschalten (Lokalhörfunksender, WDR 2, bei Stromausfall: Autoradio)
  • Notrufe (110 oder 112) nicht blockieren! Nur im Notfall anrufen!


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