Der Kreis hat ein »rollendes Gesundheitsamt«
»‚Gunter‘ ist nichts anderes als eine Abkürzung für ‚Gesundheit unterwegs‘«, erklärte Gesundheitsamt-Mitarbeiter Stephan Schmitz bei der Vorstellung des neuen «mobilen Gesundheitsamtes». Der Kreis Euskirchen ist der erste Landkreis, der über ein derartiges High-Tech-Fahrzeug verfügt. »Das ist ein Meilenstein für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz«, freute sich Landrat Markus Ramers. »Dieses Pilotprojekt ist bundesweit einzigartig. Damit haben wir ganz neue Möglichkeiten, um frühzeitig und vor Ort potenzielle Gefahren zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten«, so der Landrat.
Als dritte Säule des Gesundheitswesens – neben Kliniken und Arztpraxen, deren originäre Aufgabe es sei, Menschen gesund zu machen – sei es die Aufgabe des Gesundheitsamtes, dafür zu sorgen, dass Gesunde gesund blieben, betonte Christian Ramolla, Leiter des Gesundheitsamtes. Dabei sei das neue Fahrzeug eine enorme Unterstützung, so Ramolla.
Das mobile Gesundheitsamt ist mit modernster Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, spezielle Krankheiten und biologische Gefahrstoffe zu analysieren. Hierfür stehen neben diversen Schnelltests unter anderem ein Raman®-Spektrometer (Laser) zur Analyse sowie ein mobiles PCR-Gerät zur Diagnostik von Infektionskrankheiten zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt das Gesundheitsamt nun über eine umfangreiche mobile Laborausstattung zur Untersuchung von Trink- und Badewasserproben auf mikrobiologische und chemische Stoffe sowie auf Blaualgen in Gewässern. Diese umfassende Ausstattung trägt dazu bei, die Gesundheit der Bevölkerung aktiv zu schützen, Risiken und biologische Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Ein Fahrzeug für
alle Aufgaben
Als weiterer Aspekt kann das Fahrzeug als mobile Arztpraxis eingesetzt werden. Hierfür wurde neben einer umfassenden medizinischen Ausstattung – darunter EKG, Lungenfunktionstest, Seh- und Hörtestgeräte sowie ein mobiles Ultraschallgerät – eine hochmoderne Videoausstattung integriert. Mit diesem System können die Fachkräfte des Euskirchener Gesundheitsamtes jederzeit einen Facharzt oder weitere Experten digital zuschalten. Dadurch sind Beratungen, Impfaktionen, Untersuchungen und weitere Vor-Ort-Dienstleistungen des Gesundheitsamtes vollumfänglich möglich.
Das Fahrzeug ist autark einsetzbar und kann – insbesondere in Krisensituationen – über eine Satelliten-Kommunikationsanlage mit anderen Behörden und Institutionen in Kontakt bleiben. Weitreichende Erfahrungen aus der Pandemie, der Flutkatastrophe und den täglichen Aufgaben des Gesundheitsamtes sind in das Projekt eingeflossen. »Fast jedes Gesundheitsamt hat irgendein Auto«, sagte Christian Ramolla, Leiter des Gesundheitsamtes. Bundesweit existieren zahlreiche mobile Lösungen in Gesundheitsämtern, beispielsweise Kältebusse, mobile Beratungsstellen, Hörmobile, mobile Arztpraxen und andere. »Ein Fahrzeug, das in gleichem Umfang alle fachlichen Bereiche eines Gesundheitsamtes gleichermaßen abbildet, gibt es nach unserer Kenntnis bisher nur bei uns im Kreis Euskirchen«, so Ramolla weiter. In Verbindung mit der umfassenden Ausstattung und den multiprofessionellen Fachkräften des Gesundheitsamtes sei der öffentliche Gesundheitsdienst des Kreises Euskirchen damit bestmöglich vorbereitet.
Finanziert wurde das Basisfahrzeug aus Mitteln des Kreises, die medizinische und technische Ausstattung aus Mitteln des Projektes »Next Generation EU« der Europäischen Union. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Die Projektlaufzeit betrug fast drei Jahre – von der Idee bis zur Indienststellung des Fahrzeugs.
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