170 Jahre Braukunst erleben und anschließend ein kühles Monschauer Zwickelbier genießen: Das kann man wohl letztmals am kommenden Wochenende. Denn am Sonntag, 24. Februar, schließen Monika und Reinhard Fischer, die aktuell das Felsenkeller Restaurant samt Brauereimuseum am Rande der Monschauer Altstadt betreiben, ihre Pforten.
»Die Arbeit hat uns in den letzten fünf Jahren viel Freude gemacht, aber jetzt setzen wir uns zur Ruhe«, erklärt Monika Fischer und bedauert, dass mit ihrem Ausscheiden es wohl auch die Erinnerung an Monschauer Braukunst so nicht mehr geben wird.
Das Monschauer Zwickelbier war eine Spezialität der Felsenkeller Brauerei in Monschau. Das Zwickelbier gibt es immer noch. Es wird heute von einer Privatbrauerei nach altem Monschauer Rezept gebraut. In der Felsenkeller Brauerei hingegen wird kein Gerstensaft mehr hergestellt.
14 Brauereien vor 100 Jahren
Mit der Einstellung des Betriebs endete in Monschau eine lange Tradition des Bierbrauens. Noch 1907 gab es in der Stadt an der Rur 14 Brauereien. Unter ihnen auch die Felsenkeller Brauerei, deren Anfänge ins Jahr 1822 zurückreichen. Eine große Besonderheit der Brauerei war der große Felsenkeller, der 1830 in den Schieferberg gesprengt wurde. Durch die konstant niedrigen Temperaturen, die in diesem Keller herrschten, konnte man in Monschau schon sehr früh untergäriges Bier brauen. Seit 1997 war die Brauerei ein Museum mit angeschlossener Gastronomie.
»Wir haben das Inventar des Museums vor zwei Jahren vom Insolvenzverwalter gekauft. Doch die alten Gerätschaften will niemand übernehmen. Bis Ende März muss jetzt alles leergeräumt sein«, so Fischer. »Ab Montag, 25. Februar, verkaufen wir das gesamte Inventar inklusive Museumsgegenständen.« Freitags bis sonntags kann man zwischen 10 und 14 Uhr zum Stöbern vorbei kommen oder sich melden unter Tel. 02472/3018.
Felsenkeller Brauhaus und Museum sind am Samstag, 23., und Sonntag, 24. Februar, jeweils ab 11 Uhr geöffnet. Das Museum schließt um 18 Uhr, die Gastronomie um 20 Uhr.