Claudia Neumann

Um Trier verdient gemacht

Trier. Sabine Plate-Betz, Christian Pfeil und Peter Terges haben jetzt für außergewöhnliches ehrenamtliches Engangement den Ehrenbrief der Stadt Trier erhalten.
Für ihr Engagement in ganz unterschiedlichen Bereichen zeichnete Oberbürgermeister Wolfram Leibe (2. v. r.) Peter Terges, Sabine Plate-Betz und Christian Pfeil (v. l.) im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais mit dem Ehrenbrief der Stadt Trier aus.

Für ihr Engagement in ganz unterschiedlichen Bereichen zeichnete Oberbürgermeister Wolfram Leibe (2. v. r.) Peter Terges, Sabine Plate-Betz und Christian Pfeil (v. l.) im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais mit dem Ehrenbrief der Stadt Trier aus.

Bild: Presseamt/Ernst Mettlach

Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um das Gemeinwohl, insbesondere die Kultur, das soziale Leben, den Sport, die Wirtschaft und die Umwelt verdient gemacht haben, zeichnet die Stadt Trier mit dem Ehrenbrief aus. Gleich drei Mal überreichte Oberbürgermeister Wolfram Leibe jetzt diese Ehrung und ein Gemälde als Ehrengabe.

„Sabine Plate-Betz, Christian Pfeil und Peter Terges haben diese Auszeichnung mehr als verdient. Alle drei tragen auf ihre ganz eigene Weise dazu bei, unsere Stadt besser zu machen“, würdigte der Oberbürgermeister die drei Persönlichkeiten, die sich jeweils in verschiedenen Feldern außergewöhnlich ehrenamtlich engagieren.

Christian Pfeil

Der erste Geehrte, den Leibe unter großem Applaus der Anwesenden im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais auszeichnete, war Christian Pfeil. Seine Familie wurde als Sinti von den Nationalsozialisten verfolgt und deportiert, er selbst während der Deportation im Konzentrationslager Lublin- Majdanek geboren. Trotzdem sei die Familie nach Trier zurückgekehrt.

„Vor einiger Zeit hat man Sie gefragt, warum Sie dorthin zurückgekehrt seien, von wo man Sie verjagt hat. Ihre Antwort, die Antwort Ihrer ganzen Familie war: Trier ist Heimat“. Pfeil habe für sich beschlossen, seine ganz persönliche Geschichte zu erzählen. „Nie war es wichtiger, darüber zu reden, was ein totalitärer Staat anrichtet“, betonte Leibe. Seine eigene Geschichte erzähle Pfeil mit großem Charme, mutig und fair. „Sie klagen niemanden an, ganz im Gegenteil, immer wieder betonen sie, die nachgeborenen Generationen können nichts dafür.“ Aber Pfeil fordere ein, zuzuhören und nachzudenken.

Sabine Plate-Betz

Im Anschluss überreichte Wolfram Leibe Sabine Plate-Betz den Ehrenbrief der Stadt Trier. Plate-Betz war hauptberuflich in der Geschäftsführung der Vereinigung Trierer Unternehmer in der Region Trier e.V. „Wichtig ist, dass sie neben ihrer 30-jährigen Tätigkeit in einem Arbeitgeberverband ganz viel mehr gemacht haben. Diese Ehrenämter sind Grund für ihre Ehrung heute.“ So sei Plate- Betz neben zahlreichen Mitgliedschaften in Ausschüssen und Gremien auch ehrenamtlich Mitglied des Vorstandes der Nikolaus-Koch-Stiftung, bei der Stiftung „Rehkids“ und des Verwaltungsrats der Vereinigten Hospitien. Diese Stiftungen setzen sich seit vielen Jahrzehnten für die Menschen in Trier ein. Oberbürgermeister Leibe charakterisierte Plate-Betz als „tough, fair und engagiert“. Der OB würdigte die ehrenamtliche Mitarbeit von Sabine Plate-Betz in diesen Stiftungen: „Eine starke Frau, die unheimlich viel leistet für unsere Stadt.“

Peter Terges

Der dritte neue Ehrenbriefträger ist Peter Terges, Winzer „mit Leib und Seele“ aus Olewig. „Ich verleihe Ihnen heute nicht nur den Ehrenbrief, sondern auch den Ehrentitel „Kümmerer von Olewig“, würdigte der OB die Hilfsbereitschaft und den Fleiß von Terges. „Es passiert nichts in Olewig, ohne dass Peter Terges davon weiß oder etwas damit zu tun hat."

Seit 44 Jahren sei Terges dort im Ortsbeirat und gerade erst hätten ihn die Olewiger für weitere fünf Jahre in dieses Gremium gewählt. Viele Jahre habe er auch beim Olewiger Weinfest die Fäden in der Hand gehabt und die Olewiger Winzer zusammengehalten. Terges erzähle jedem und jeder, dass Trier die beste Stadt der Welt ist, auch in Berlin auf den großen Messen. „Er ist ein Botschafter für Trier.“ Darüber hinaus habe Terges, der mit Herzblut auch Fußballer sei und für seinen SV Olewig fiebere, ein Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen. 2017 habe er eine junge Syrerin gebeten, Weinkönigin zu werden: „Was für ein starkes Signal für Integration“, so der OB. Auch an anderer Stelle zeige sich seine Wertschätzung für die Menschen. So habe sich Peter Terges vor einigen Jahren sehr für eine Witwe eingesetzt, deren Haus vom Olewiger Bach überflutet wurde. „Man kann sich auf ihn verlassen“, beschrieb der OB Terges, dem er „Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und eine unglaubliche Energie“ attestierte. „Würden wir nachts um drei Uhr im Hochwald stranden und bei Peter Terges anrufen, er käme.“

Der Ehrenbrief ist zusammen mit Ehrenbürgerwürde, Ehrensiegel und Ehrenring eine der höchsten Auszeichnungen für Personen, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht haben. Das Vorschlagsrecht haben die Ratsfraktionen und die jeweiligen Ausschüsse. Ernst Mettlach post teilen Info


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