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Redakteure packen aus
Verpackungen direkt im Geschäft lassen – das ist eine gute Methode, Handel und Unternehmen zu zeigen, welche Verpackungen wir für unnötig halten. Offiziell dürfen wir aber nur sogenannte "Umverpackungen" im Laden lassen. Grund dafür: Das Duale System übernimmt die Verwertung von Verkaufsverpackungen (das ist die letzte Verpackung um das Produkt herum) – somit ist der Supermarkt, der Drogeriemarkt oder der Elek-trohandel dafür nicht mehr zuständig. Laut der Verpackungsverordnung sind Geschäfte aber verpflichtet, die "Umverpackungen" direkt im Laden zurückzunehmen. Wir haben geschaut, wie gut das funktioniert.
Wir starten den Selbstversuch
Montag, 11 Uhr. Ein Blick in die Recyclingstation hinter den Kassen bei dm am Verteilerkreis in Trier: Die 70 Liter-Abfallbeutel für Kunststoffe und Papier sind halb voll. Laut Marktleiterin Ines Becker ist das der Müll, der seit Samstag, 16 Uhr, zurückgegeben wurde. Nicht sonderlich viel, scheint es, bedenkt man, dass hier pro Tag im Durchschnitt 925 Menschen einkaufen. 70 Liter Pappe und 35 Liter Folie sowie Hartplastik lassen Kunden normalerweise an einem Tag in der Sammelstation, erzählt Ines Becker. Wir testen selbst, wie praktikabel es ist, Verpackungen gleich im Laden zurückzugeben. Produkte im Wert von rund 50 Euro wandern in unseren Einkaufswagen.Auspacken an der Recyclingbox
An der Recyclingbox packen wir aus. Unsere Einkaufstaschen füllen sich mit loser Ware. Klopapierrollen fliegen durcheinander mit Einwegrasierern, Klebestreifen, Kordeln und Küchenrollen. Das, was die Teile vorher so praktisch im Verbund zusammengehalten hat, stecken wir in die Recyclingbox. Bei mancher Ware können wir uns nicht durchringen, die Verkaufsverpackung zu entfernen, was im Prinzip kein Problem wäre: "Der Kunde darf grundsätzlich alles hier lassen", sagt Marktleiterin Ines Becker. "Theoretisch darf er auch die Zahnpasta in ein Döschen umfüllen." Wir lassen Pflaster, Teebeutel, Zahnbürste und Watte aus hygienischen Gründen trotzdem lieber verpackt. Genauso wie das Katzenfutter, auch wenn es Trockenfutter ist, und die WC-Steine, die sonst schon im Auto ihren Geruch verbreiten würden.Nur etwa fünf Prozent der Kunden machen mit
Anderes ist schlicht nicht ohne seine Hartplastikhülle zu transportieren wie die Wimperntusche, das Flüssigwaschmittel, die Flüssigseife oder das Duschgel. Von der Zahnpastatube entfernen wir wenigstens die Pappschachtel, ohne die der Hygieneartikel genauso gut auskommt. Im Endeffekt ist der Anteil an Verpackungsmüll, den wir im Laden lassen, eher gering. Und das entspricht der Erfahrung von dm: Nur geschätzte fünf Prozent der Kunden ließen Verpackungen im Geschäft. Die Erklärung der Marktleiterin können wir teilen: Das Auspacken ist zeitaufwändig und zuhause muss dann wieder alles sortiert und in Behälter verstaut werden.Bei den Herstellern muss der Hebel ansetzen
Unser Fazit: Recyclingstationen in den Läden sind schön und gut. Da der Verbraucher sie wenig nutzt, muss aber vorher angesetzt werden: Was später Müll wird, muss von vornherein möglichst gering gehalten werden und gut zu recyclen sein. Viel Verpackungsmaterial ließe sich einsparen, wenn alle Packungen vollgefüllt wären und Hersteller auf überflüssige Umverpackungen verzichteten, die rein aus Marketinggründen die Verkaufsverpackung zusätzlich umhüllen.Was der Gesetzgeber vorgibt
Das Verpackungsgesetz legt fest, dass Händler dafür verantwortlich sind, dass ihre Verpackungen recycled werden. Das geht entweder durch Rücknahme der Verpackungen oder durch Verwendung von lizenziertem Verpackungsmaterial. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme an einem anerkannten und flächendeckenden Entsorgungssystem, für die der Händler bezahlt. Eines der bekanntesten ist der "Grüne Punkt". Sybille SchönhofenMeistgelesen
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