

Mehr als 75 Prozent der Deutschen befürworten laut einer aktuellen Forsa-Umfrage die Selbstbestimmung am Lebensende. Doch nur rund 15 Prozent wissen, dass professionelle Suizidhilfe in Deutschland legal ist. Dieses Informationsdefizit steht im Mittelpunkt einer Sonderveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben e. V. (DGHS), die am 20. März im Broadway-Filmtheater in Trier stattfindet.
Ein preisgekröntes Drama als Diskussionsgrundlage
Gezeigt wird der Kinofilm GOTT von Ferdinand von Schirach, eines der erfolgreichsten Dramen der vergangenen Jahre. Im Zentrum steht die fiktive Figur Richard Gärtner, ein 78-jähriger ehemaliger Architekt, der sein Leben mit ärztlicher Unterstützung beenden möchte. Sein Wunsch wird vor dem Ethikrat diskutiert. Die zentrale Frage: Dürfen Ärzte einem lebensmüden Patienten, unabhängig von seinem Gesundheitszustand, ein tödliches Medikament verschreiben? Der Film endet mit einer direkten Frage an das Publikum: Soll Richard Gärtner dieses Medikament erhalten?
Rechtliche Lage in Deutschland
Freitodbegleitungen sind in Deutschland legal. Das Bundesverfassungsgericht urteilte im Februar 2020, dass das Recht auf selbstbestimmtes Sterben grundgesetzlich geschützt ist. Als einzige Voraussetzung gilt die Freiverantwortlichkeit der Sterbewilligen. Auch Ärzt:innen und professionelle Organisationen dürfen Hilfe leisten.
Sektempfang, Film und Publikumsgespräch
Die Sonderveranstaltung beginnt um 15 Uhr im Broadway-Filmtheater, Paulinstraße 18, 54292 Trier. Neben einem Sektempfang gibt es Informationsmaterialien der DGHS. Nach dem Film folgt eine Diskussionsrunde mit Reinhard Konermann, Kontaktstellenleiter Südwest der DGHS. Dabei wird es um die rechtliche Situation der Suizidhilfe in Deutschland sowie die Umsetzung des ärztlich assistierten Freitods gehen.
DGHS vermittelt professionelle Freitodbegleitungen
Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat die DGHS über 1.300 Menschen an professionelle Freitodteams vermittelt, bestehend aus einer Jurist:in und einer Ärzt:in. Organisiert wird die Veranstaltung von der DGHS, der mit über 38.000 Mitgliedern größten Bürgerrechts- und Patientenschutzorganisation Deutschlands.
Weitere Informationen und Kartenverkauf
Eintrittskarten sind online oder an der Kinokasse erhältlich. Weitere Informationen gibt es bei Reinhard Konermann per E-Mail unter reinhard.konermann@dghs.de.