"Haltung statt Hass": 5.000 Menschen demonstrieren vor der Porta Nigra gegen Rechts
Es war eine turbulente Woche im Bundestag in Berlin. Mit Hilfe der AfD wollte die CDU das sogenannte "Zustrombegrenzungsgesetz" durchbringen. In einer Abstimmung am Freitag, 31.01.2025 wurde das Gesetz schlussendlich ablehnt, denn es bekam zu wenig Stimmen. Dennoch hatte die CDU hier mit Stimmen aus der AfD auf das umstrittene Gesetz gehofft. In der Bevölkerung hatte das für sehr großen Unmut gesorgt. Seit Mittwoch sind Hunderttausende in ganz Deutschland auf die Straße gegangen. Und nun war es auch in Trier an diesem Samstag, 1. Februar, soweit.
Trotz kurzfristigem Aufruf riesiger Zuspruch
Die Bündnisse "AG Frieden Trier", "Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts", "Multikulturelles Zentrum Trier" und "Trier für alle" haben innerhalb kürzester Zeit zu einer großen Kundgebung an der Porta Nigra aufgerufen. Unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer- Gegen jede Zusammenarbeit mit Rechtsextremen!" sind laut Veranstalter bis zu 5.000 Menschen zusammengekommen.
"Unter dem Aspekt, dass wir nur zwei Tage für die Vorbereitungszeit und das Aufrufen dieser Demonstration hatten, ist es überwältigend wie viele Menschen heute nach Trier gekommen sind. Und es spiegelt die große Sorge aller Menschen wider, die man derzeit haben muss" betont Thomas Kupczik von Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts. " In den Redebeiträgen wird natürlich ganz deutlich, was wir alle von dem Vorhaben der CDU im Bundestag halten. Nichts! All das hatte Deutschland schon in früherer Zeit. So etwas darf und soll sich auf keinen Fall wiederholen."
Straße für Busverkehr gesperrt
Und es ist auch wieder ein anschauliches Bild, wenn man auf der Porta Nigra steht und auf den Vorplatz schaut: Um 13 Uhr startete die Kundgebung und nach und nach wurde es immer voller. So voll, dass auch die Simeonstraße vor allem für den Busverkehr gesperrt werden musste. Es wurde immer voller und die Menschen haben viele bunte Fahnen, Banner und selbstgemachte Sprüche mitgebracht, um ihren Unmut Ausdruck zu verleihen.
So kann man unter anderem folgende Sprüche lesen:
"No AfD will ich Döner mag"; "Haltung statt Hass"; "Shame on you CDU"; "Menschenrechte statt rechte Menschen"; "Lieber ein Schwein, als ein Faschist"; "Hello Kitty hasst Nazis"; "Frieden, Freiheit und Demokratie"
Unter den Demonstranten sind auch die "Omas und Opas gegen Rechts" und der Hochwald war mit einer starken Gruppe von "Gonzerath AfD nein danke" vertreten. Diese haben auch die Menschenmenge genutzt, um auf ihre Probleme im Hunsrück aufmerksam zu machen.
"Wir sind die Brandmauer"
"Es ist nicht mehr 5vor12 sondern es hat bereits zwölf geschlagen. Wir müssen laut sein, wir müssen der Politik zeigen, was wir von solchen Entscheidungen halten. Rechtsextreme haben in unserer Politik und unserer Gesellschaft nichts zu suchen. Wir sind die Brandmauer" so Thomas Kupczik. In einem lauten Chor aller Teilnehmenden hallt es schließlich: "Wehr euch leistet Widerstand, gegen den Faschismus hier im Land. Auf die Barrikaden, auf die Barrikaden. Wehrt euch leistet Widerstand!"
Text: Florian Blaes