Nico Lautwein

Entscheidung in letzter Sekunde: Gladiators Trier schlagen Münster mit 82:81

Trier. Was eine Zitterpartie. Die Gladiators Trier schlagen die Baskets aus Münster in der letzten Sekunde und sichern sich den elften Sieg in Folge. Beste Trierer Werfer waren Behnam Yakhchali und Jordan Roland mit jeweils 18 Punkten. Nächster Härtetest am Samstag im Heimspiel gegen Crailsheim.
Behnam Yakchali war der Mann der Stunde.

Behnam Yakchali war der Mann der Stunde.

Bild: Simon Engelbert

Personelle Herausforderungen für die Gladiators vor dem Spiel

Ohne die jüngst verletzten Leistungsträger Marco Hollersbacher und Maik Zirbes reisten die VET-CONCEPT Gladiators Trier nach Münster zu den Uni Baskets. Nach Trainingsfortschritten konnte Hendrik Drescher sein Team in Westfalen wieder unterstützen, stand aber noch nicht in der Starting Five um Marcus Graves, Jordan Roland, Clayton Guillozet, Nolan Adekunle und Marten Linßen. Beide Teams starteten vorsichtig in die Partie und legten den Fokus klar auf die jeweilige Defensive. Es dauerte einige Minuten bis die Gladiatoren das Spieltempo etwas erhöhen konnten und sich erstmalig mit 9:2 etwas absetzen konnten. Weiterhin blieb die Partie defensivgeprägt und die Münsteraner machten es den Moselstädtern schwer, durch Ballbewegung zu einfachen Punkten zu kommen. Vor allem im Eins-gegen-Eins durch Jordan Roland kamen die Gladiatoren nun zu Punkten und führten zur ersten Viertelpause mit 17:13.

Ein umkämpftes drittes Viertel ohne klare Vorteile

Der Start in das zweite Viertel gehörte dann ganz den Gastgebern. Wie schon zum Ende der ersten zehn Minuten schafften es die Uni Baskets defensiv die Gladiatoren weiter unter Druck zu setzen. Dazu traf man nun offensiv den Dreier und sicherte sich immer wieder zweite Chancen durch Offensivrebounds. So legten die Münsteraner zwischenzeitlich einen 16:0 Lauf hin und erspielten sich zur Mitte des zweiten Viertels eine Führung von 20:29 aus Trierer Sicht. Doch auch nun fanden die Trierer die richtige Antwort und erhöhten ihrerseits den defensiven Druck. Offensiv suchte man nun verstärkt den Weg zum Korb, was durch die Uni Baskets oft nur durch Fouls zu stoppen war und für einfache Trierer Punkte an der Freiwurflinie sorgte. So gelang es den Gladiatoren bis zum Halbzeitpfiff wieder mit 39:36 in Führung zu gehen.

Spannung bis zur letzten Sekunde im Schlussviertel

Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein ähnliches Bild und beide Teams mussten äußerst hart für ihre Korberfolge arbeiten. So blieb die Partie denkbar knapp und keine Mannschaft konnte sich auch nur kurz absetzen. Es entwickelte sich eine taktisch geprägte Partie, in der die Gladiatoren vor allem defensiv immer stärker wurden. Zur Mitte des dritten Viertels erhöhte sich die Trierer Führung so auf 40:47, blieb aber nur eine Momentaufnahme. Dank einer verbesserten Defense und starken Eins-gegen-Eins-Aktionen auf Münsteraner Seite blieb die Partie jedoch auch nach drei Vierteln weiter eng und ausgeglichen. Mit einer denkbar knappen Führung von 56:58 ging es für die VET-CONCEPT Gladiators dann in die letzte Viertelpause des Spiels.

Behnam Yakhchali wird zum Matchwinner

Auch der Beginn des letzten Viertels blieb ausgeglichen und beide Mannschaften tauschten knappe Führungen hin und her. Weiterhin blieben die Defensiven extrem standhaft und sorgten beidseitig für schwere Abschlüsse in der Offensive. Weiterhin konnte sich kein Team absetzen und langsam aber sicher entwickelte sich eine echte Crunchtime in der Münsteraner Halle am Berg Fidel. Während die Gladiatoren offensiv nun deutlich effektiver aus der Distanz trafen, suchten die Münsteraner immer wieder den Weg zum Korb, wo es ihnen gelang athletisch abzuschließen oder Freiwürfe zu ziehen. Knapp drei Minuten vor Ende der Partie führten die Uni Baskets mit 74:69 und zogen das Momentum des Spiels langsam auf ihre Seite. Nun war es Behnam Yakhchali, der auf Trierer Seite die Kontrolle übernahm und sein Team im Spiel hielt. Der iranische Nationalspieler erzielte nicht nur die letzten 13 Punkte seiner Mannschaft, sondern traf in den entscheidenden Momenten des Spiels zwei unglaubliche Drei-Punkte-Würfe. Bei 9.4 Sekunden Restspielzeit und einem Rückstand von 79:76, traf Yakhchali seinen ersten Dreier weit hinter der Linie und nach dem zwischenzeitlichen 81:79 bei gut sechs Sekunden Spielzeit, war es erneut der iranische Olympiateilnehmer, der mit Ablauf der Spieluhr einen weiteren Dreier zum 81:82 Endstand traf und somit für den elften Trierer Sieg in Serie sorgte.

Headcoach Schneider über die Zitterpartie

Jacques Schneider (Headcoach VET-CONCEPT Gladiators): "Basketball in seiner schönsten Form heute. Ich glaube solche Spiele lieben wir alle. Wenn man gewinnt, ist es natürlich umso schöner. Wir hatten eine sehr schwierige Woche mit vielen angeschlagenen und verletzten Spielern und einer kleinen Erkältungswelle. Wir sind heute nicht unbedingt mit der Erwartung hierher gekommen, ein einfaches Spiel zu haben. Münster hat einen sehr guten Kader, ist sehr gut gecoached und es war ein toughes Spiel. Am Ende sind es natürlich zwei Einzelaktionen von einem Spieler der schon bei den Olympischen Spielen war und für solche Momente lebt - Behnam Yakhchali. Er ist einer der besten Shooting Guards der Liga und heute hat er das erneut unter Beweis gestellt. Insgesamt muss ich meine Mannschaft natürlich loben und einen Spieler darf ich herauspicken. Das ist Aimé Olma, der heute sehr, sehr positiv aufgefallen ist und sehr viel Verantwortung an beiden Enden des Feldes getragen hat. Sowas hilft natürlich extrem, wenn man auf Spieler verzichten muss. Es ist immer eine Ehre hier in Münster zu spielen und es war das gewohnt tolle Basketballspiel vor sehr guter Stimmung mit dem glücklicheren Ende für uns".

Für Trier spielten: Marcus Graves (11 Punkte), Aimé Olma (6), Clay Guillozet (17), Behnam Yakhchali (18), Yannis Steger (0), Marten Linßen (4), Jordan Roland (18), Jannes Hundt (DNP), Hendrik Drescher (2), Evans Rapieque (0) und Nolan Adekunle (6).

Beste Werfer Uni Baskets Münster: Jasper Günther (17 Punkte), Seikou Jawara und Adam Touray (jeweils 12).

Quelle: Gladiators Trier

 


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