Andreas Bender

500 Menschen demonstrierten in Simmern für Demokratie und Vielfalt

Simmern. In Simmern haben am Sonntag, 16. Februar, 500 Menschen für Demokratie und Vielfalt demonstriert.

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hatte zur Demo in Simmern aufgerufen.

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hatte zur Demo in Simmern aufgerufen.

Bild: Ronny Müller

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hatte unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität – Keine Stimme für Hass und soziale Ungleichheit“ zu einer Kundgebung aufgerufen. Darunter die Attac Regionalgruppe Hunsrück-Nahe, die Friedensinitiative Hunsrück, das Café International Büchenbeuren, die Syrienhilfe Vorderhunsrück e.V., Solidarisches Miteinander im Rhein-Hunsrück-Kreis, das Frauenforum Rhein-Hunsrück, das Demokratische Netzwerk Hunsrück-Hochwald e.V., der Frauennotruf Rhein-Hunsrück, die Omas gegen Rechts Simmern/Hunsrück, der Deutscher Gewerkschaftsbund Kreisverband Rhein-Hunsrück, ver.di Mittelrhein sowie die IG-Metall Bad Kreuznach.

 

„Wir freuen uns sehr, dass heute so viele Menschen zusammen gekommen sind, um ein Zeichen für Solidarität und Demokratie zu setzen!“, so die Veranstalter:innen. „Es zeigt, wie wichtig den Menschen in diesem Land eine offene Gesellschaft ist und dass sie entschlossen sind diese gegen Hass und soziale Spaltungen zu verteidigen!“

 

In den letzten Wochen haben deutschlandweit über 1,5 Mio. Menschen für Demokratie und gegen Rechts demonstriert. „Wenn Politik droht zu versagen, stehen wir zusammen. Wir lassen nicht zu, dass Angst und Hetze unser Miteinander zerstören.“, sagte Okka Senst als Vertreterin des Café International Büchenbeuren. „Wir verteidigen Demokratie nicht mit Worten allein – wir leben sie, indem wir füreinander einstehen.“

 

Auf der Kundgebung in Simmern wurden die demokratischen Parteien dazu aufgefordert, damit aufzuhören rechte Inhalte und Rhetoriken zu übernehmen und niemals mit rechtsextremen Parteien zusammen zu arbeiten. Sibylle Prehn von den Omas gegen rechts Simmern/Hunsrück formulierte in ihrem Redebeitrag klare Erwartungen: „Ich wünsche mir, dass unsere zukünftige Regierung erkennt, dass sie es ist, die es in der Hand hat, das Ruder noch einmal herumzureißen, die vielfältigen Probleme unseres Landes gemeinschaftlich zu lösen, zum Wohle aller Menschen in Deutschland!“

 

Die Veranstalter:innen wollen mit der Kundgebung nicht nur ein deutliches Zeichen gegen rechts setzen: „Wir fordern die Politik auf, sich endlich mit realen Problemen zu beschäftigen und aufzuhören, rechte Polemiken aufzugreifen und Scheindebatten zu führen.“ So thematisierte die Kundgebung auch die enorme soziale Ungleichheit und die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, die den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefährdet. Michael Christ vom DGB formulierte klare gewerkschaftliche Forderungen: „Wir brauchen eine funktionierende Infrastruktur, eine sichere und auskömmliche Rente, Arbeitsbedingungen, die uns nicht krank machen, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, die Förderung der Mitbestimmung insbesondere auch in den Betrieben.“

 

Außerdem forderten die Menschen vor Ort einen engagierten Klima- und Umweltschutz und eine zukunftsfähige Wirtschaftspolitik, die die Endlichkeit von Ressourcen und die Wahrung der Menschenrechte ernst nimmt. „Eine Politik, die die großen, menschengemachten Probleme auf diesem Planeten verleugnet oder verharmlost ist nicht zukunftsfähig!“, erklärte Jürgen Fink von der attac Regionalgruppe Hunsrück-Nahe im Hinblick auf Klimakrise, Artensterben und Umweltzerstörung.

 

Die Kundgebung wurde musikalisch begleitet vom Sänger Jochem Prämaßing sowie dem neu gegründeten attac Projektchor.

 

Aus aktuellem Anlass des Anschlags auf eine ver.di Kundgebung in München am 13.02.2025 sowie des bevorstehenden Jahrestags des rassistischen Anschlags in Hanau am 19.02.2020 wurde zu Beginn der Kundgebung mit einer Schweigeminute der Opfer rechtsextremer, islamistischer und anderer menschenverachtender Gewalt gedacht.


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