Mitmachen: Mit dem Smartphone auf Funkloch-Jagd
Es ist eine Premiere in Rheinland-Pfalz: Auf Initiative der Kreisverwaltung findet im Rhein-Hunsrück-Kreis von Montag bis Montag, 11. bis 18. Dezember, erstmals eine kreisweite Mobilfunk-Mess-und Meldewoche statt - und es ist eine Mitmach-Aktion: Denn jeder Bürger und jede Bürgerin kann sich mit dem Smartphone an der groß angelegten Funkloch-Jagd beteiligen. Formal ist die Netzabdeckung im Landkreis hervorragend: Die Netzbetreiber meldeten der Bundesnetzagentur für Sprachanrufe im 2G-Netz den Traumwert von 100 Prozent der Haushalte und 97 Prozent der Flächen. "Auch für die 4G-Datenübertragung sind diese statistischen Werte, die alle Telekommunikationsnetze in der Zusammenfassung abbilden, sehr gut", sagt Uwe Heimfarth, Breitbandkoordinator bei der Kreisverwaltung. "Wenn man allerdings ins Detail geht und die Abdeckung der Netze einzeln betrachtet, gibt es durchaus Lücken."
Diesen Lücken will die Verwaltung nun mit Hilfe der Bürgerinnen und Bürger im Detail auf die Spur kommen. Schließlich wissen die genau, wo's im Alltag am Netzempfang hakt. Umgesetzt wird die Meldewoche mit Unterstützung der Bundesnetzagentur und ihrer kostenlosen Funkloch-App "Breitbandmessung", die für iOS- und Android-Telefone erhältlich ist. Damit kann Jeder und Jede mit einem simplen Klick eine eigene Messung starten und die Ergebnisse dann anonymisiert an die Bundesnetzagentur übermitteln. Die Daten werden dann in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet - und im Zuge der Messwoche durch die Bundesnetzagentur für den Rhein-Hunsrück-Kreis zusätzlich detailliert aufbereitet.
"Ich hoffe, dass viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen und wir die Netzabdeckung im Kreis auf diese Weise gut dokumentieren können", sagt Landrat Volker Boch. "Dies ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung unserer Infrastruktur und somit zur Zukunftsfähigkeit unseres schönen Landkreises." In den nächsten zwei Jahren ist im Landkreis der Bau von insgesamt 16 neuen Mobilfunkmasten geplant. Das ist allerdings eine aufwändige Angelegenheit: "Von Feststellung eines unversorgten weißen Flecks über die Suche des idealen Standorts, der Flächenakquise sowie der Baugenehmigung ist einiges zu tun", sagt Kreisdezernentin Sandra Zilles. Daher dürfte die möglichst detaillierte Aufschlüsselung des tatsächlichen Bedarfs auch für die Netzbetreiber von großem Interesse sein. Mit großem Interesse blickt auch Albert Schädler, Breitbandberater im Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, auf das Pilotprojekt im Rhein-Hunsrück-Kreis. Die Landesregierung plant fürs kommende Jahr eine ähnlich angelegte Meldewoche in ganz Rheinland-Pfalz. Vielleicht, so seine Hoffnung, könne man aus dem Rhein-Hunsrück-Pilotprojekt Erkenntnisse gewinnen, "von denen das ganze Land profitiert."
So können Sie mitmachen:
Die nötige Smartphone-App für die Meldewoche vom 11. bis 18. Dezember gibt's zum kostenlosen Downolad für Android und iOS.