

Im Frühjahr 2020 reifte in Maximilian Merg die Idee, eine kleine Unternehmung zu gründen. Eigentlich immer ein mutiger Schritt – umso mehr mit 16 Jahren. Dafür brauchte er als Minderjähriger die Zustimmung der Eltern. »Ich wollte Maximilian natürlich unterstützen, wusste aber auch, dass dieser Weg viel Verantwortung und Risiken mit sich bringt«, sagt Mutter Lisa Merg (Illges Immobilien). »Einerseits war ich stolz auf seine Zielstrebigkeit. Andererseits machte ich mir Sorgen, ob er dem Druck und der Verantwortung, seine unternehmerischen Ideen zu verfolgen, schon gewachsen ist«, sagt sie weiter. »Sein Verantwortungsbewusstsein und die Leidenschaft für seine Pläne haben mich letztendlich davon überzeugt, ihm den Raum zu geben, seine Träume zu verwirklichen.«
Die Balance zwischen seiner schulischen Ausbildung und einer Unternehmensgründung war für alle ein wichtiger Aspekt. Damals besuchte Maximilian die Oberstufe der IGS in Kastellaun. »Die große Frage war: Wie realistisch ist es, dieses Vorhaben neben meinem Bildungsweg umzusetzen und wie ich die Noten halten kann? Es war klar: Dafür muss ich einen großen Teil meiner Freizeit opfern«, sagt er. 20 bis 25 Stunden pro Woche investiert er seit Gründung in seinen Nebenerwerb.
Webdesign, Hosting, Social-Media-Marketing und mehr finden sich im Angebotsportfolio des heute 21-jährigen. Warum gerade der IT-Bereich? »Mich hat dieser Bereich immer fasziniert«, sagt er, »ein alter Laptop meiner Eltern war mit sechs Jahren mein Start in die digitale Welt. Mit zwölf habe ich bereits Webseiten gebaut. Als mein Vater mich auf die Möglichkeit hinwies, dass ich auch als Unter-18-jähriger eine unternehmerische Idee umsetzen kann, war mein Interesse geweckt.« Zudem ist diese Tätigkeit nicht allzu risikoreich, auch mit Blick auf Investitionen. »Mein Kundenstamm ist im Vergleich zu anderen Unternehmen im IT-Bereich eher kleiner, dafür aber seit vier Jahren konstant«, freut sich Maximilian. Ein Grund ist sein Anspruch, seine Dienstleistungen auf qualitativ höchstem Niveau für Kunden umzusetzen.
Weiter ist seine Firma Merg Media beruflich eben sein zweites Standbein. Er arbeitet Vollzeit als Flugbegleiter bei der Lufthansa auf Lang- und Kurzstrecken vom Flughafen Frankfurt. Er lebt aktuell in Mainz und Kastellaun. In unserer heutigen digitalen Welt ist es für Maximilian auch recht unproblematisch, in Kontakt mit seinen Kunden zu bleiben. Seine Arbeit führt er ohnehin remote aus.
Doch der Weg zur (erfolgreichen) Selbstständigkeit war kein leichter. Nach dem Einverständnis der Eltern und der Schule galt es bürokratische Hürden zu meistern. »Allein die Vorbereitung hat mir einen Blick ins wahre Leben eröffnet. Das hat mir viel gebracht für mein weiteres Berufsleben«, blick Maximilian zurück. Er musste einen Business-Plan erstellen und beim Amtsgericht vorlegen.
Der positive Bescheid flatterte dann im Februar 2021 ins Haus, kurz nach seinem 17. Geburtstag. Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung gestaltete sich ebenso schwierig, wie die Eröffnung eines Geschäftskontos bei einer Bank. Dies geht eigentlich erst ab 18 Jahren. Auch das Finanzamt wollte zunächst keine Umsatzsteuer-ID registrieren. Es waren einige Behördengänge und Überzeugungsarbeit nötig, bis Maximilian loslegen konnte. Ein Problem nach der Gründung war die Skepsis potentieller Kunden mit Blick auf sein Alter. Aber auch dies konnte er mit seinem Konzept und Know-how überzeugen.
Rückblickend steht für Maximilian Merg fest: »Ich würde es genauso wieder machen. Wer selbst mit einem solchen Gedanken spielt, sollte vorab alle Aspekte abwägen und seine Situation realistisch einschätzen. Das war auch mein erster Schritt.« Ob er sein Engagement für Merg Media irgendwann einmal zum Hauptberuf macht, darüber macht er sich aktuell noch keine Gedanken. Der Grundstein für eine solche Entscheidung wurde aber in den letzten fünf Jahren erfolgreich gelegt.