Andreas Bender

Europäischer Tag gegen Menschenhandel: SOLWODI startet neues EU-Projekt

Region. Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel am 18. Oktober informiert SOLWODI zum neuen EU-Projekt CEPOV zum Schutz der Opferrechte.
Kick-off-Meeting des CEPOV-Projekts mit allen Partnerorganisationen in Bukarest.

Kick-off-Meeting des CEPOV-Projekts mit allen Partnerorganisationen in Bukarest.

Bild: Silvia Berbec, Association Pro Refugiu

Anlässlich des Europäischen Tages gegen Menschenhandel am 18. Oktober betont SOLWODI Deutschland e. V. die dringende Notwendigkeit, Opferrechte zu stärken und informiert zugleich über den Start des neuen EU-Projekts „CEPOV – Addressing the Gap in Multidisciplinary Cooperation to Enhance the Protection of Victims’ Rights“ (dt: Schließung der Lücke in der multidisziplinären Zusammenarbeit für einen verstärkten Schutz der Opferrechte).

 

Das am 1. September 2024 gestartete Projekt CEPOV, an dem SOLWODI als deutscher Projektpartner beteiligt ist, hat das Ziel, die sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen Justizbehörden, sozialen und gesundheitlichen Einrichtungen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen zu verbessern, um die Rechte derjenigen zu stärken, die von Straftaten betroffen sind. Das Projekt läuft bis Juni 2026 und wird in vier Ländern – Rumänien, Italien, Schweden und Deutschland – mit mehreren europäischen Partnern umgesetzt.

 

Gerade der Europäische Tag gegen Menschenhandel erinnert uns daran, dass viele der Betroffenen weiterhin schwerwiegende Hindernisse überwinden müssen, um ihre Rechte durchzusetzen. Trotz des bestehenden EU-Rechtsrahmens werden Betroffene, insbesondere von Menschenhandel, in vielen Fällen nicht ausreichend geschützt und unterstützt. Die unzureichende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren führt oft zu einer sekundären Viktimisierung und erschwert den Zugang zu Gerechtigkeit und notwendigen Hilfsangeboten.

 

„Menschenhandel stellt eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen unserer Zeit dar. Am Europäischen Tag gegen Menschenhandel rufen wir dazu auf, unsere Bemühungen zum Schutz und zur Unterstützung der Betroffenen zu intensivieren“, erklärt Hasmik Manukyan, Koordinatorin des Projekts bei SOLWODI. „CEPOV bietet eine wichtige Chance, die multidisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Justiz, Sozial- und Gesundheitswesen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen zu fördern, um Betroffene von Menschenhandel und anderen Straftaten besser zu schützen.“

Im Rahmen von CEPOV werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, darunter Task-Force-Treffen, Schulungen und sogenannte Round-Table-Gespräche für Fachkräfte sowie die Entwicklung einer strategischen Roadmap zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen relevanten Institutionen. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, den Zugang der Opfer zu Gerechtigkeit und Hilfsangeboten zu erleichtern und die Rechte der Betroffenen europaweit besser zu schützen.

 

„In Deutschland haben wir bereits zahlreiche, sehr gute Unterstützungsangebote für Opfer von Straftaten von renommierten Organisationen wie dem Weißen Ring. Mit dem Projekt möchten wir eine noch bessere Vernetzung, sodass diese Möglichkeiten auch allen relevanten Akteuren bekannt sind, sodass noch mehr Betroffene davon profitieren können.“, betont Manukyan. „SOLWODI engagiert sich seit vielen Jahren für die Unterstützung und den Schutz von Frauen und Mädchen, die Menschenhandel und Gewalt aller Art erfahren mussten.“ Durch die aktive Teilnahme am EU-Projekt CEPOV wird SOLWODI weiterhin dazu beitragen, dass die Rechte der Opfer nicht nur auf dem Papier bestehen, sondern in der Praxis konsequent umgesetzt werden. Alle Informationen zum Projekt finden sich unter www.solwodi.de/CEPOV.


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