Auswanderer Pascal zog es von Kirn nach Downunder
»Reisen und neue Dinge erleben war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Daher habe ich jeden Urlaubstag genutzt, um andere Länder zu entdecken. So kam mir die Idee, nach meinem Beschäftigungsende bei der Basalt AG erst einmal eine Auszeit zu nehmen und zu reisen«, sagt der gelernte Industriemechaniker. Nachdem er fast zehn Jahre seinen Job ausgeübt hatte, wollte der den Break.
»Offener und entspannter als in Deutschland«
Ursprünglich sollte es ein halbes Jahr nach Asien gehen, danach für ein Jahr Work & Travel nach Downunder. »Nachdem ich in mehr als drei Jahren, auch während der Corona-Pandemie, einmal um Australien gereist bin, bin ich mittlerweile wieder an meinem Standort in Perth angekommen. Hier habe ich von Anfang an die Lebensqualität als hoch eingeschätzt und mich dazu entschlossen, hier zu bleiben«, freut sich Pascal, der an der Westküste weiterhin in seinem Beruf tätig ist, den man dort »Boilermaker« nennt, vergleichbar mit Industriemechaniker oder Schlosser. Australien beschreibt der Hobbyfußballer und -läufer als westlich geprägtes Land mit ähnlichen Strukturen in Gesellschaft und Politik wie in der Bundesrepublik. »Was mir hier besser gefällt, ist der Umgang der Menschen miteinander. Dieser fühlt sich wesentlich offener und entspannter an, als im oft sehr formellen Deutschland.
Egal ob man hier mit seinem Chef, seinem Arzt oder der Kassiererin im Supermarkt spricht, jeder ist hier dein ‚Mate‘», weiß Sichler. »Als Mensch, der den Sommer definitiv dem Winter vorzieht, gefällt mir das australische Klima wesentlich besser. Dazu kommen die Landschaft, die wunderschönen Strände und auch Wanderungen durch den Busch.« Natürlich sei aber auch nicht alles perfekt. Die Menschen arbeiten mehr und länger für ihren Lebensunterhalt. Sechs Tage die Woche sind bei Pascal eher die Regel als die Ausnahme«.
Am meisten schätzt er am Auswandererleben, dass Veränderung so viel leichter fällt, als zuhause. »Wenn man erst einmal den großen Schritt aus seiner Komfortzone rausgewagt hat, dann kommen einem andere Veränderungen im Leben nicht mehr so beängstigend vor. Es fiel mir leichter, schlechte Gewohnheiten abzulegen und neue anzueignen, neue Hobbys zu beginnen und Ziele zu setzen, von denen ich nie geglaubt habe, sie zu erreichen. Überall auf seinen Reisen hat Pascal Freundschaften geschlossen. »Erst vor einigen Monaten war ich zu Besuch bei Freunden aus Südamerika, die jetzt in Barcelona wohnen. Kennengelernt habe ich die beiden allerdings schon vor Jahren auf einer Tomatenfarm an der Ostküste Australiens«, erinnert sich der Ex-Kirner. Auch seine Partnerin hat er während seiner Backpacking-Zeit in einem Hostel kennengelernt. Einmal im Jahr versucht Pascal nach Deutschland zu reisen, auch seine Mutter hat ihn schon zweimal auf dem fünften Kontinent besucht.