

Hannover/Gerolstein. Samuel Fitwi hat am Sonntag, 7. April, beim Marathon in Hannover, an dem 30.000 Läufer teilnahmen, erneut bewiesen, mit welchem Talent er gesegnet ist: 2:06:29 zeigte die Uhr, als er das Ziel erreichte. Das ist knapp nicht Streckenrekord, das ist auch nicht seine persönliche Bestzeit, die er mit 2:04:56 im Dezember in Valencia vorgelegt hatte. (Überdiens die beste eines Deutschen aller Zeiten.)
Das ist seine persönliche Siegerzeit und die drittbeste, die je ein deutscher Läufer in einem deutschen Marathon erreicht hat. Sie macht Samuel Fitwi, der für »Silvesterlauf Trier« startet, zum Sieger in Hannover und zum Deutschen Meister auf der Marathon-Strecke.
Samu: »Dies war mein erster Titel auf der Straße. Ich freue mich sehr darüber und bin auch mit meiner Zeit wirklich sehr zufrieden.« Das Anfeuern der Zuschauer und die ganze Stimmung an der Strecke seien super gewesen.
Die beiden Favoriten, Fitwi und Haftom Welday, haben früh die Führung übernommen und legten, angeführt von Tempomacher Christopher Kitetu Muthini aus Kenia, ein hohes Tempo vor. Der Rest des Feldes lag deutlich zurück. Nach gut 20 Kilometern waren die beiden Favoriten dann auf sich allein gestellt. Nach etwa 30 Kilometern zog Fitwi das Tempo an. Welday wurde mit Abstand Zweiter (02:11:06). Tom Thurley lief als dritter ins Ziel (2:12:45).
Fitwi weiß, dass sein Ergebnis noch viel besser hätte sein können, »wenn ich etwas mehr Unterstützung gehabt hätte, wäre eine schnellere Zeit möglich gewesen«. So ist es oft: Alles könnte noch ein wenig besser sein, wenn er nicht an der Spitze die letzten zwölf Kilometer völlig alleine gelaufen wäre. Wenn ein Tempomacher an seiner Seite gewesen wäre. Und wenn der Wind ihm nicht ins Gesicht geblasen hätte. Dann wäre Samu gewiss noch manche Sekunde schneller gewesen. Aber das weiß ohnehin jeder, der den Sport kennt. Und das macht Fitwis Ergebnis noch besser als es ohnehin ist.
Die Samu-Fitwi-Fans in der Eifel jedenfalls freuen sich für ihren Marathon-Mann, den Kenner als »Wunderläufer« sehen.