Dem Mosel-Apollo auf der Spur
Der Mosel-Apollo ist einer der seltensten heimischen Tagfalter. Denn es gibt ihn nur an der Mosel und sonst nirgends auf der Welt. Der Schmetterling ist aber akut vom Aussterben bedroht: In seinem eng umgrenzten Verbreitungsgebiet zwischen Winningen und Bremm konnten viele Vorkommen in den vergangenen Jahren nicht mehr nachgewiesen werden. Aus diesem Grund setzen sich die Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell gemeinsam mit den örtlichen Kommunen sowie den Winzern in der Region aktiv für den Erhalt des Mosel-Apollos ein. Dabei sind sie auch auf die Unterstützung von aufmerksamen Personen angewiesen, die in dem Gebiet unterwegs sind: Bis zum 31. Juli gibt es eine Apollo-Suchaktion. "Jeder, der einem Exemplar begegnet, wird gebeten die Sichtung mit dem groben Fundort und bestenfalls einem Foto an die Untere Naturschutzbehörde zu melden", sagt Landrat Dr. Alexander Saftig, der auf eine rege Beteiligung hofft. Durch die Mithilfe der Bevölkerung erhofft man sich zusätzliche Erkenntnisse zu den Vorkommen des Falters. Denn obwohl der Mosel-Apollo alljährlich im Zentrum verschiedener Erfassungen durch kundige Schmetterlingsforscher steht, gab es bislang keine systematischen und vertiefenden Untersuchungen nach einheitlichen Methodenstandards. "Bei den bisherigen Erfassungen wurden vor allem die bekannten Hotspots in Augenschein genommen. Um eine solide Datengrundlage für das Projekt zu erhalten und daraus sinnvolle Maßnahmen ableiten zu können, gehen wir in diesem Jahr mit der Beteiligung der Bürger sowie zusätzlichen Zählungen und Auswertungen einen Schritt weiter", erläutert Tanja Stromberg, Referatsleiterin der Unteren Naturschutzbehörde. Neben der umfassenden Bestandsaufnahme sind bereits weitere Maßnahmen in Planung: Zum einen sollen durch das Freistellen und Entbuschen von Weinbergbrachen die Lebensräume des Schmetterlings erhalten bleiben. Zum anderen benötigt der Apollo-Falter ein ausreichendes Angebot an blütenreichen Nektarpflanzen. Daher wurde zusätzlich damit begonnen, an geeigneten Stellen die Flockenblume und weitere Arten anzupflanzen. Für diese "Apollo-Tankstellen" werden Kooperationen mit Winzern geschlossen, die sich künftig um das Bewässern und die Pflege dieser Flockenblumen-Aussaaten kümmern. Wer bis zum 31. Juli einen Mosel-Apollo sichtet, kann dies per E-Mail an oliver.reinshagen@kvmyk.demelden. Infos gibt es unter www.kvmyk.de/mosel-apollo Foto: Daniel Müller