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Roter Sandstein wird getränkt
Viele kennen die dynamische Frau in ersten Linie vom Schmetterlingsgarten Eifalia, den sie in Ahrhütte errichtet hat und betreibt. »Tatsächlich«, lacht Ulla Große Meininghaus, »bin ich in meinem Ursprungsberuf eigentlich Steinmetz.« Genauer gesagt: Sie ist eine Master-Restauratorin, die in Köln studiert hat - und jetzt wieder zurück zu ihren Wurzeln kehrt.
Zweites Standbein
»In diesen ungewissen Zeiten nach Corona und der Flut möchte ich mir gerne mein zweites Standbein erhalten und meinem anderen Lieblingsberuf wieder verstärkt nachgehen«, sagt Ulla Große Meininghaus, die ihre Werkstatt gleich neben dem Schmetterlingsgarten hat. Neben der Bearbeitung von Stein bietet sie auch die Restaurierung von Figuren aus Gips und Keramik, sowie von historischen Putzen und Wandmalereien an. Momentan ist die Restauratorin Ulla Grosse Meininghaus in Uedelhoven tätig, wo sie die Aufgabe übernommen hat, die unschönen Spuren am Kriegerdenkmal, welche die Witterung in den letzten 20 Jahren hinterlassen hat, zu entfernen und die Schadensmechanismen zu stoppen.Witterungserscheinungen
Das Denkmal wurde 1933 eingeweiht. Auf dem Kreuz sind die Namen der Gefallenen des ersten Weltkrieges eingraviert. Die Tafeln auf der linken Seite, auf denen der Toten des zweiten Weltkriegs gedacht wird, sind später, um 1960, dazu gekommen. Das Kreuz, die Tafeln, die Mauerabdeckungen und die Treppenstufen bestehen aus Rotsandstein. Ulla Große Meininghaus weiß: »Es ist und war ein sehr beliebtes Baumaterial, absolut typisch für die Region Eifel. Früher wurde der Rotsandstein noch in Oberbettingen abgebaut.« Trotz seiner Beliebtheit seien beim Sandstein im Außenbereich nach einigen Jahrzehnten oft charakteristischen Witterungserscheinungen festzustellen.Grünbeläge
Eines der häufig anzutreffenden und optisch sehr störenden Erscheinungen am Sandstein seien die Grünbeläge, die sich mit der Zeit gerne an der Oberfläche ansiedeln. In Uedelhoven seien diese Grünbeläge ebenfalls stark vorhanden. »Die Entfernung der Grünbeläge ist hier nur mit dem Heißdampf-Hochdruckreiniger möglich«, erklärt Ulla Große Meininghaus. Zudem seien mikroskopische Prozesse im Gange, die das Monument im Materialgefüge geschwächt haben. Die Restauratorin nennt als Beisspiel das Kreuz. Dort hätten die salzbelasteten Zementfugen zu einem ein Ausblühen der Salze geführt. Es komme auf Dauer zur Zermürbung des Materials. Folge seien dann abwitternde und absandende Steinbereiche.Spezielle Verfahren
Mit speziellen Verfahren werden solche geschwächte Steinpartien konserviert. Ulla Große Meininghaus: »In der Denkmalpflege ist es immer wichtig, einen Kompromiss zwischen einem ästhetischen Gesamtbild und einer schonenden Maßnahme zu finden. Dabei ist es wichtig, den Subtanzverlust am Objekt so gering wie möglich zu halten.« Der Schmetterlingsgarten öffnet übrigens wieder im März 2022. Weitere Infos gibt es unter Tel.: 0157/74074165 oder kontakt@restaurierung-meininghaus.deMeistgelesen
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