Rettungsmedaille für Günter Wagner
Zu ihnen zählte auch der in Nonnenbach lebende Günter Wagner. Bei der Verleihung der Rettungsmedaille erzählte Hendrik Wüst dessen Geschichte, die sich am Abend des 19. Dezember 2021 zutrug.
Günter Wagner fuhr an jenem Abend von seinem landwirtschaftlichen Betrieb aus zur Tankstelle. Auf einem Wanderparkplatz an der Bundesstraße sieht Günter Wagner etwas Furchtbares: Ein großer Hund hat sich in eine am Boden liegende Frau verbissen.
Günter Wagner bremst sofort scharf ab, schaltet die Warnblinkanlage ein und hupt. Der Hund, eine Spanische Dogge, reagiert nicht. Günter Wagner steigt aus dem Wagen. Er ist unsicher, ob er überhaupt etwas gegen das riesige, etwa 50 Kilo schwere Tier ausrichten kann. Anders als sonst sind auf der Pick-up-Ladefläche keine großen Werkzeuge, sondern nur zwei leere 10-Liter-Reserve-Kanister.
Günter Wagner greift sich die beiden Kanister und schlägt mit ihnen und mit voller Kraft auf den Kopf des Hundes ein. Endlich lässt der Hund von der Frau ab. Immer wieder scheppert Günter Wagner mit den Kanistern und schreit das Tier an, bis der Hund schließlich in den Wald läuft.
Sofort wendet sich Günter Wagner der schwer verletzten, aber ansprechbaren Frau zu. Er beruhigt sie, setzt einen Notruf ab und kümmert sich weiter um sie, bis die Rettungskräfte eintreffen und sie ins Krankenhaus bringen.
Monate später bedankt sich die Frau bei Günter Wagner für ihre Rettung. Sie erzählt ihm, dass sie mehrfach operiert werden musste. Und sie berichtet auch, dass die Spanische Dogge ihr eigener Hund war, der sie wie aus dem Nichts angegriffen hatte.
Ohne den mutigen und selbstlosen Einsatz von Günter Wagner hätte die Frau den Angriff ihres Hundes wahrscheinlich nicht überlebt. Auch der Retter befand sich dabei in Lebensgefahr, denn der Hund hätte auch ihn jederzeit angreifen und tödlich verletzen können.
»Für seinen entschlossenen, mutigen Einsatz verleihe ich Günter Wagner die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen«, so Hendrik Wüst. In manchen Situationen komme es darauf an, dass Menschen mutig und ohne lange zu zögern handeln – insbesondere dann, wenn Mitmenschen in akuter Gefahr sind. Auch Günter Wagner schaute nicht weg, sondern half ...