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»Diagnostik auf einer anderen Ebene«

Seit vergangener Woche ist im Marien-Hospital Euskirchen ein neuer Computertomograf im Einsatz. Die Leistung übertrifft die des bisherigen Gerätes um ein Vielfaches.
Dr. Olaf Rieker, Chefarzt der Radiologie (li.) im Marien-Hospital Euskirchen und Geschäftsführer Andreas Schultz bei der Präsentation des neuen Computertomografen. Foto: Scholl

Dr. Olaf Rieker, Chefarzt der Radiologie (li.) im Marien-Hospital Euskirchen und Geschäftsführer Andreas Schultz bei der Präsentation des neuen Computertomografen. Foto: Scholl

Vor 15 Jahren hatte das Marien-Hospital Euskirchen einen Computertomografen (CT) mit dem Namen Aquilon 64 angeschafft. Die 64 steht dabei für die Zeilen, die der Detektor durch Röntgentrahlung mit einer Aufnahme, einem sogenannten »Schuss« aufnehmen kann. Jede dieser Zeilen ist 0,5 Millimeter breit, so dass der Aquilon 64 pro »Schuss« eine Breite von 3,2 Zentimetern erfassen konnte. »Heute sind in einem guten Krankenhaus  Computertomografen mit 80 Zeilen Detektorbreite Standard«, betont Dr. Olaf Rieker Chefarzt der Radiologie am Marien-Hospital Euskirchen. Das neue hochmoderne Gerät, das seit vergangener Woche im Marien-Hospital im Einsatz ist, trägt den Namen Aquilon One und verfügt über eine Detektorbreite von 320 Zeilen á 0,5 Millimeter. Das bedeutet, dass man mit einem »Schuss« eine Breite von 16 Zentimetern abdecken kann. »Mit einem Schuss lässt sich eine größere Fläche abbilden bei gleichzeitig geringerer Strahlendosis für den Patienten«, betont Rieker.

Innerhalb eines Herzschlags

Dem Chefarzt ist die Begeisterung für die neue Technik anzumerken. Beim Verdacht auf einen Schlaganfall lasse sich mit dem Gerät das ganze Gehirn mit einer Umdrehung abbilden. Früher seien dafür mehrere Aufnahmen erforderlich gewesen, erklärt Rieker. Auch CTs des Herzens seien jetzt viel genauer. »Heute kann man das Herz innerhalb eines Herzschlags erfassen. Früher hat das fünf Herzschläge gedauert«, sagt Rieker. Das habe teils zu Verschiebungen in den Aufnahmen geführt. Zudem setze der Aquilon One auf das AICE-System, welches mögliches »Bildrauschen« durch Rechenleistung verringert.
Auch Andreas Schultz, Geschäftsführer des Marien-Hospitals, ist stolz auf den hochmodernen Computertomografen. »Man muss schon ein Stückchen fahren, bis man ein vergleichbares Gerät findet«, erklärt Schultz. So verfügen meist nur Unikliniken in den Ballungsräumen über derartig hochauflösende Geräte. »Es bringt die Diagnostik einfach auf eine andere Ebene«, sagt der Geschäftsführer.

Sechs Wochen Umbauzeit

 Dass sich ein CT nicht von heute auf morgen austauschen lässt, ist klar. Rund sechs Wochen haben die Umbauarbeiten im Marien-Hospital gedauert.  Die Räume, in denen das Gerät untergebracht ist, wurden aufwendig entkernt und nach Strahlenschutzbestimmungen renoviert. Sechs Wochen lang dauerte die Umbauphase. In dieser Zeit fanden die Untersuchungen in einem mobilen CT-Trailer auf dem Gelände des Hospitals statt. »Selbst während der Umbauphase sind täglich 40 Patienten im CT-Trailer untersucht worden«, verdeutlicht Dr. Olaf Rieker die Wichtigkeit des Gerätes.

Investitionskosten und Fakten

2 Millionen Euro hat die Marien-Hospital Euskirchen GmbH in die Neuanschaffung des neuen Computertomografen investiert.
Der Aquilon One kostet inklusive Miete für den temporären mobilen CT-Trailer 1,2 Millionen Euro. Der Rest entfällt unter anderem auf die notwendigen Umbauarbeiten.
 Der bildgebende Teil des Computertomografen wiegt allein 1,8 Tonnen. Das Gesamtgewicht des CTs beträgt 2,3 Tonnen.
 Die Patientenliege des CTs ist bis 315 Kilogramm belastbar.


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