Mario Zender

»Baustein der Energiewende«

V.l.: Landrätin Anke Beilstein, MdL Benedikt Oster,  Umweltministerin Katrin Eder, Martin Formicola (Projektleiter »Enerparc«), Investor Stefan Müller (»Enerpark«) und VG-Bürgermeister Jürgen Hoffmann zeigen sich bei der Einweihungsfeier zufrieden mit dem neuen Solar-Cluster.

V.l.: Landrätin Anke Beilstein, MdL Benedikt Oster, Umweltministerin Katrin Eder, Martin Formicola (Projektleiter »Enerparc«), Investor Stefan Müller (»Enerpark«) und VG-Bürgermeister Jürgen Hoffmann zeigen sich bei der Einweihungsfeier zufrieden mit dem neuen Solar-Cluster.

Bild: Zender

Landrätin Anke Beilstein freut sich über die Fertigstellung des Solar-Cluster.

Video: Zender

Grenderich. Im Landkreis Cochem-Zell ist eines der größten Solar-Cluster in Rheinland-Pfalz entwickelt und errichtet worden. Neun Einzelanlagen speisen Energie ins öffentliche Stromnetz ein. 130 Millionen Euro wurden investiert.
Nach drei Jahren Bauzeit ist das größte Solar-Cluster in Rheinland-Pfalz offiziell in Betrieb genommen worden. Der Freiflächen-Solarpark, bestehend aus neun Einzelanlagen, verfügt über eine beeindruckende Gesamtleistung von 135 Megawatt und ist in der Lage, etwa 39.000 Vier-Personen-Haushalte jährlich mit emissionsfreiem Strom zu versorgen.
Das Projekt ist nach Meinung von Investor Stefan Müller von der Hamburger Firma »Enerparc« nicht nur »ein Meilenstein in der nachhaltigen Energieversorgung, sondern stärkt auch die wirtschaftliche Attraktivität der Region Cochem-Zell.«
Die Lösung der verteilten Solarparks, die dennoch miteinander verbunden sind, ist aus Sicht der rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerin Katrin Eder (Die Grünen) eine intelligente Lösung. In der Region an der Mosel war es aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger sowie der Projektverantwortlichen nicht einfach, große, zusammenhängende Flächen zu finden, ohne das Landschaftsbild zu stören.
»Statt einer riesigen Fläche haben wir hier mehrere kleine, die miteinander verbunden sind und zusammen fast 200 Megawatt bringen«, sagte Eder bei der Einweihungsfeier gegenüber dem WochenSpiegel. Das sei ungefähr halb so viel, wie sich das Land Rheinland-Pfalz pro Jahr als Ziel für die Photovoltaik gesetzt habe.
Der Bau des Solar-Clusters in der Verbandsgemeinde Zell war eine komplexe Aufgabe, die besondere logistische und technische Herausforderungen mit sich brachte. Aufgrund der Topographie des Moseltals wurden innovative Lösungen, wie komplexe Bohrungen unter der Mosel bei St. Aldegund und eine zweigleisige Bahnstrecke, erforderlich.
Auf bis zu 270 Meter hohen Hängen mussten Kabeltrassen über 15 Kilometer verlegt werden, mit Bohrungen, die in einigen Abschnitten bis zu 930 Meter lang waren. Die neun Freiflächen-Photovoltaikanlagen decken die Energiebedürfnisse von rund 54.000 Haushalten und speisen den erzeugten Strom in das öffentliche Netz ein. Neben dem Bau von zwei neuen Umspannwerken in Kreuzstud und Bremm sorgt ein firmeneigenes Umspannwerk in Pünderich für eine stabile Netzinfrastruktur.
Das Projekt zeigt, so »Enerparc«-Chef Müller, wie zukunftsorientierte Energieversorgung in ländlichen Gebieten umgesetzt werden kann.  Deshalb gab es auch ein Lob von Müller an den Zeller VG-Bürgermeister Jürgen Hoffmann: »Die Verbandsgemeinde Zell ist ein Beispiel dafür, das uns zeigt, wie es uns gemeinsam gelingen kann, die Energiewende trotz Hürden zu beschleunigen – insbesondere, wenn wir sie ein wenig unbürokratischer angehen. Sie hat von Anfang an die Weichen für eine reibungslose Realisierung gestellt und erkannt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien auch ein Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist.«
Für die Cochem-Zeller Landrätin Anke Beilstein ist das Projekt ein Beispiel perfekter Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Projektierern. »Der Solarpark ist ein absolutes Leuchtturmprojekt für den Kreis Cochem-Zell und auch das gesamte Land Rheinland-Pfalz. Ich freue mich, dass wir damit einen tollen Baustein für die Energiewende liefern. Ein guter Tag für Cochem-Zell.«
Die Firma »Enerparc« plant, das Engagement in der Region weiter auszubauen. Bis 2026 sollen vier weitere Solarparks hinzukommen, wobei bereits bis zum Frühjahr 2025 mit der Fertigstellung des nächsten Projekts gerechnet wird.
 
 

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