Über 30 Freiwillige bei Moorwiedervernässung im Einsatz

Vom 2. bis 15. September ist das Bergwaldprojekt e.V. erneut im Einsatz in den Hangbrüchern bei Morbach. In dieser Zeit werden insgesamt über 30 freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Oberschockelbruch verschiedene Arbeiten zur Moorwiedervernässung durchführen und das Ökosystem Hangmoor dabei besser kennenlernen. Neben einer konkreten Verbesserung der ökologischen Situation vor Ort ist es Ziel der Einsatzwochen, die Teilnehmenden auch über die Projektwochen hinaus für einen schonenden Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen zu sensibilisieren.

In Kooperation von Bergwaldprojekt und der Stiftung für Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz werden über Jahrzehnte von Entwässerungsgräben stark gestörte Hangmoore nach und nach wiedervernässt. Unter Anleitung von Projektleiter Lutz Rohland vom Bergwaldprojekt werden die Entwässerungsgräben verfüllt und mit Spundwänden aus Douglasie verschlossen. Neben der praktischen Arbeit ist je Einsatzwoche auch ein Exkursionsnachmittag vorgesehen, um die dynamischen Abläufe innerhalb des Moors zu veranschaulichen und deren Bedeutung, nicht nur für den Menschen, näher zu beleuchten. Ein wichtiges Anliegen dieses Einsatzes ist es, den Schutz der Artenvielfalt und des Klimas zu vermitteln: „Moore sind nicht nur wichtige Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten“, so Moritz Schmitt, Projektleiter der Stiftung Natur und Umwelt, „sondern auch gigantische Wasser- und Kohlenstoffspeicher.“ Moore entziehen der Atmosphäre weltweit jedes Jahr 150 bis 250 Mio. Tonnen CO2. Obwohl Moorflächen nur 3 Prozent der Landmasse der Erde bedecken, binden sie in ihren Torfschichten ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs. Die Freiwilligen der Einsatzwochen leisten einen persönlichen Beitrag zur Wiedervernässung der örtlichen Moore und lernen dabei das Ökosystem Hangmoor näher kennen. Lutz Rohland ergänzt: „Indem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich für ihre Umgebung engagieren, entwickeln sie oftmals auch neue Beziehungen zur Natur. Die freudvollen Erfahrungen aus den Projektwochen bestärken die Ehrenamtlichen darin, auch den eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. Somit tragen die Freiwilligen zu einem gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung bei.“ Hintergrundinfo Verein Bergwaldprojekt: Das Bergwaldprojekt mit Sitz in Würzburg organisiert Freiwilligen-Einsatzwochen in Deutschland mit jährlich über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. 2018 finden 102 Projektwochen an 46 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt.
Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit für einen
naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Der Verein finanziert
sich größtenteils aus Spenden. Anmeldung unter: www.bergwaldprojekt.de. Foto: Bergwaldprojekt


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