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Peter Rauen: zum 80. Geburtstag  - Ein Leben für den Sport und das Ehrenamt

Salmtal/Region. Peter Rauen wir am 26. Januar 80 Jahre alt. Ein Mann, der das Ehrenamt wie kaum ein anderer lebt und dessen Wirken weit über die Region hinausreicht. Ob als Sportfunktionär, Bauunternehmer oder Politiker – Rauen hat vieles bewegt und ist stets seinem Prinzip treu geblieben: Der Sport gehört allen, nicht nur den Profis.

Eine Würdigung von Hans-Peter Schössler:

Peter Rauen ist einer, der wie kaum ein anderer für das Ehrenamt steht, eine ganze Region prägte und bewegte - und noch mehr. Peter Rauen, Salmrohr. PRS. Kaum jemand repräsentiert das Trierer Land so wie er. Wer kann schon von 1971 bis 1999 Präsident des FSV Salmrohr sein und dann mit dem Dorfverein in der Saison 1985/86 in die zweite Bundesliga aufsteigen? Im Verein spielte er selbst bis in die 1980er Jahre und holte Stars wie den Weltmeister von 1974, Bernd Hölzenbein, von Eintracht Frankfurt ins Salmtal – ebenso wie Klaus Toppmöller, den großen Spieler und später herausragenden Trainer.

Von 1999 bis 2001 wurde er Präsident der Trierer Eintracht. Ein Wechsel, der in der Region für Diskussionen sorgte. Eintracht und Salmrohr, das ist mindestens wie Schalke und Dortmund – kann das gut gehen? Rauen hat es überlebt. Und beide Vereine auch.


Unternehmer, Politiker, Visionär

Muss man Maurer gelernt haben, um im Leben erfolgreich zu sein? Vielleicht. Rauen absolvierte eine Maurerlehre, wurde Diplom-Ingenieur und baute ein erfolgreiches Bauunternehmen auf. Doch sein Engagement endete nicht dort. Als Politiker der CDU diente er in der Kommunalpolitik, im Kreistag, von 1983 bis 1987 im Landtag und von 1987 bis 2009 im Bundestag. Dort war er unter anderem Vorsitzender des Sportausschusses und bewegte viel für den deutschen Sport – sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport. Besonders am Herzen lag ihm die soziale und gesellschaftliche Anerkennung des Ehrenamts.


Kritiker des Profifußballs und Anwalt der Amateure

Seine große Liebe war und ist der Fußball. Doch Rauen war nie ein bloßer Mitläufer. Er war ein Rebell. Michael Kohlhaas hätte an ihm seine wahre Freude gehabt. Besonders kritisierte er die finanziellen Missverhältnisse zwischen Profifußball und Amateurbereich. Während die Großen im Geld schwammen, litten die kleinen Vereine unter finanziellen Engpässen. Rauen wollte das nicht hinnehmen. Er kämpfte für eine tiefgreifende ökonomische Reform des DFB-Pokals zugunsten der Amateure. Er initiierte Veranstaltungen, kritisierte den DFB und den Fußballverband Rheinland (FVR) offen und unermüdlich. Walter Desch, langjähriger Präsident des FVR, hat seine eigenen Erfahrungen mit Rauen gemacht. Freundschaft war es nicht immer – Respekt jedoch meistens. Mit dem heutigen FVR-Präsidenten Gregor Eibes verbindet Rauen eine enge Freundschaft.

Im Privatleben konnte es mit ihm turbulent zugehen. Seine Vorliebe für schnelle Autos brachte ihm zahlreiche Ordnungsstrafen ein. Doch im Fußball war er nie auf eigenen Profit aus. Trotz des sensationellen Erfolgs, den er mit Salmrohr erreichte, blieb er stets ein Mann der Amateure – ein unerbittlicher Streiter mit großem Herzen, manchmal liebevoll, aber immer engagiert. Ein Ehrenamtler durch und durch.

 

Eine Freundschaft, die in München begann ...

Bei den Olympischen Spielen 1972 in München begegnete ich Peter Rauen zum ersten Mal. Da stand plötzlich einer vor mir, und wir lernten uns als Eifler kennen. Ein Zimmer hatte er nicht, wollte aber einfach Olympia erleben. Drei Wochen lang wohnte er in meinem ohnehin viel zu kleinen Zimmer im Pressezentrum, aß mit mir – und wir wurden Freunde. Ich habe Peter Rauen meist auch dann noch verstanden, wenn andere sich mit ihm schwertaten.

Er ist einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Ehrenamtlichen aus dem Fußballverband Rheinland. Und er ist bis heute einer, der sich für den Sport und seine Werte unermüdlich einsetzt.

 

Text: Hans-Peter Schössler


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