

Nach der erfolgreichen Wettbewerbspremiere vom letzten Jahr war die Nervosität und Anspannung hinter den Kulissen aber keineswegs geringer geworden. Ein letztes, geflüstertes 'toi toi toi' in den Bühnengassen, ein Kopfnicken, dann liefen die 13 jungen Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 15-20 Jahren zu den einsetzenden Klängen von Peter Gabriels 'Aprés Moi' auf die Bühne: elf junge Mädchen und Frauen in langen, halbtransparenten, weißen Blusenkleidern, die Haare zu einem strengen Dutt gebunden. In einem einzigen Fluss bildeten sie immer wieder neue Formationen, wechselten nahtlos von Drehungen zu Bodenteilen zu Sprüngen, die Gesichter bewusst in einer Art ausdruckslosen Neutralität. Und mittendrin, ganz in schwarz gekleidet, Tariq Koch (19) und Daniela Möhren (20), die sich immer wieder fanden, trennten, in Hebungen und Umarmungen verschmolzen, sich in die Gruppe eingliederten und dann doch wieder herauslösten. 'Aprés moi' ist nicht nur technisch anspruchsvoll, die Choreographie von Schulleiter Robert Maytas erzählt eine Geschichte und berührt auf künstlerischer und emotionaler Ebene. Was auf der Bühne so leicht aussieht, ist das Ergebnis harter Arbeit, monatelanger Proben, und wurde am Ende zu Recht mit dem ersten Platz belohnt. Aber auch mit der energiegeladenen Hip Hop Choreographie 'Babylonia' von Margaret Macaulay-Thiel konnten die Euskirchener überzeugen und sich mit einem dritten Platz ein Ticket für den Deutschen Ballettwettbewerb in Fürstenfeldbruck sichern. Dort haben die Tänzer jetzt mit beiden Tänzen die Chance, sich für den Dance World Cup zu qualifizieren, der dieses Jahr auf der britischen Kanalinsel Jersey ausgetragen wird. Foto: Tony Maher