Nikolas Christian Leube

Museumsverband fordert den Erhalt des Kreismuseums: Entscheidung über Schließung fällt am 16. Dezember

Bitburg. Am 16. Dezember entscheidet der Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm über die Zukunft des Kreismuseums. Der Museumsverband Rheinland-Pfalz fordert Alternativen zur Schließung und Auflösung der Sammlung.

Dem Kreismuseum in Bitburg droht zum 31. Dezember 2025 die Schließung.

Dem Kreismuseum in Bitburg droht zum 31. Dezember 2025 die Schließung.

Bild: Kreisverwaltung

Am 16. Dezember 2024 wird der Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm in einer öffentlichen Sitzung über die Zukunft des Kreismuseums entscheiden. Ein Beschlussvorschlag sieht vor, das Kreismuseum zum 31. Dezember 2025 zu schließen und die umfangreiche Sammlung, die sich über 10.000 bis 30.000 Objekte erstreckt, aufzulösen. Diese Entscheidung sorgt für Besorgnis im Museumsumfeld, insbesondere beim Museumsverband Rheinland-Pfalz.

 

Bedenken des Museumsverbands

Der Vorstand des Museumsverbands Rheinland-Pfalz äußerte in einer Stellungnahme seine Besorgnis über die geplante Schließung und bezeichnete sie als gefährlichen Präzedenzfall. In der Erklärung heißt es, dass es an einem Vorgehen mit "Ruhe und Augenmaß" fehle, und die Bedeutung des Museums für die Region nicht nur durch finanzielle Aspekte gemessen werden dürfe. Das Kreismuseum ist eines der ältesten Museen im Land und hat eine lange Tradition, die bis in das Jahr 1929 zurückreicht.

 

Die Bedeutung des Kreismuseums für die Region

Das Museum, das 1998 nach umfassender Sanierung mit rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche neu eröffnet wurde, hat sich zu einem bedeutenden kulturhistorischen Archiv entwickelt. Die Sammlung des Kreismuseums ist regional ausgerichtet und umfasst eine Vielzahl von Objekten, die die Geschichte der Region dokumentieren und somit einen kulturellen Schatz darstellen.

 

Vorschläge des Museumsverbands

Der Museumsverband fordert, dass Alternativen zur Schließung des Museums geprüft werden. Besonders im Fokus steht dabei die Verbesserung der Einnahmesituation, etwa durch die Gründung eines Fördervereins oder durch Projektförderungen. Der Verband weist darauf hin, dass nur sehr wenige Museen wirtschaftlich rentabel betrieben werden können und der Erfolg solcher Einrichtungen nicht allein an ihrer Rentabilität gemessen werden sollte.

Zusätzlich schlägt der Museumsverband vor, den Weiterbetrieb des Museums mit reduzierter Ausstellungsfläche zu prüfen oder einen alternativen Standort zu finden. Eine kleinere Ausstellungsfläche sei kein ausreichend stichhaltiges Argument für eine Schließung, da auch auf kleineren Flächen hochwertige Museumsarbeit möglich sei.

 

Prüfung der Sammlung und historische Bedeutung

Der Verband fordert außerdem eine vollständige Inventarisierung der Sammlung und eine Überprüfung auf mögliche problematische Provenienzen, etwa NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter. Hierbei sollte die Sammlung auf ihren historischen Wert für die Region und auf mögliche rechtliche Aspekte hin untersucht werden.

 

Museen als kulturelles Erbe

Museen sind nicht nur Orte der kulturellen Bildung, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der regionalen Identität. Besonders im ländlichen Raum stellen sie unverzichtbare Einrichtungen der kulturellen Daseinsvorsorge dar. Der Museumsverband appelliert an den Kreistag, Alternativen zur Schließung des Kreismuseums zu prüfen, um das kulturelle Erbe der Region zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.

Die öffentliche Sitzung des Kreistages bietet den Bürgern die Möglichkeit, sich über die geplante Entscheidung zu informieren und ihre Meinung zu äußern.


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