Nikolas Leube

"Eifel-Pipeline" feierlich in Prüm eröffnet

Prüm (Leu/Red). Strom, Breitband, Gas und Wasser: Das innovative Verbundnetz sichert nachhaltige Versorgung und ermöglicht digitalen Fortschritt in der Region.
Die Freude über die Eröffnung des neuen Verbundnetzes in Prüm war bei allen Beteiligten sehr groß.

Die Freude über die Eröffnung des neuen Verbundnetzes in Prüm war bei allen Beteiligten sehr groß.

Bild: Nikolas Leube

Mit der Inbetriebnahme des regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als "Eifel-Pipeline", wurde ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt offiziell eröffnet. Es vereint die Versorgung mit Trinkwasser, Energie und digitaler Infrastruktur in einem integrierten System und sichert damit die nachhaltige Versorgung der Menschen in der Region.

 

Nachhaltigkeit durch innovative Technik

Das Verbundnetz erstreckt sich über 83 Kilometer von der nordrhein-westfälischen Grenze bis nach Trier und nutzt den natürlichen Geländeverlauf, um Trinkwasser effizient von Nord nach Süd zu leiten. Die Trinkwasserversorgung von 250.000 Menschen wird so sichergestellt. Gleichzeitig werden jährlich eine Million Kilowattstunden Strom eingespart. Durch den Einsatz von Turbinen wird außerdem das Gefälle genutzt, um grünen Strom zu erzeugen. Ein zweiter Abschnitt sammelt auf 45 Kilometern Biogas aus sieben Anlagen und leitet es zu einer zentralen Aufbereitungsanlage am Flugplatz in Bitburg, wo das Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist wird. Parallel zu den Wasser- und Energieleitungen wurde eine Glasfasertrasse von über 140 Kilometern verlegt, die die Grundlage für eine flächendeckende Breitbandversorgung bildet,  die auch dazu genutzt werden kann, Energie- und Wasserinfrastruktur in der Region digital zu steuern.

 

"Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz"

In einer Video-Botschaft betonte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer die Bedeutung des Projekts: "Die Eifelpipeline ist ein Leuchtturmprojekt für Rheinland-Pfalz und ein Beispiel für innovative Infrastrukturprojekte, die Klimaschutz und Versorgungssicherheit miteinander vereinen. Schweitzer fügte hinzu: "Mit dieser nachhaltigen Lösung sichern wir die Wasserversorgung auch in Zeiten des Klimawandels und schaffen zugleich eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region." Auch die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder hob die Vorbildfunktion des Projekts hervor: "Hier wird gezeigt, wie Energiewende und Umweltschutz Hand in Hand gehen können: Die Energiewende wird greifbar wie kaum an anderer Stelle im Land, denn Energie wird gespart und sogar erzeugt." Eder betonte weiter, dass das Projekt "Modellcharakter für die gesamte Bundesrepublik" habe und zeige, "wie möglichst klimafeste Infrastrukturen geschaffen werden können."

 

Investition in die Zukunft

Mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro, von denen 40 Millionen durch das Land Rheinland-Pfalz gefördert wurden, stellt das Projekt eine bedeutende Investition in die Zukunft der Region dar. Die Aufsichtsratsvorsitzenden der Landwerke Eifel und der Kommunalen Netze Eifel, Arndt Müller und Andreas Kruppert, betonten die wirtschaftlichen Vorteile: "Die Bündelung von Trinkwasserleitungen, Biogas- und Glasfaserkabeln in einer gemeinsamen Trasse spart nicht nur Baukosten, sondern ermöglicht auch die regionale Wertschöpfung durch die Einspeisung von selbst erzeugtem Biomethan und die Digitalisierung der Region." Dies, so die Vorsitzenden weiter, "sichert die Lebensqualität, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit dieser Region und schafft Arbeitsplätze." Die Fertigstellung weiterer wichtiger Bausteine, wie eines neuen Wasserwerks in Bettingen und eines zentralen Trinkwasser-Hochbehälters, ist für Mitte 2025 geplant.


Meistgelesen