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Der »Homesitter« behütet das Haus
Die eigenen vier Wände sind ein Raum der Geborgenheit, des Wohlfühlens, der Sicherheit. Doch diese heimische Idylle kann rasch vorbei sein, wenn Langfinger die Schubladen und Schränke durchwühlt haben. Dass ein Fremder sich in intimsten Bereichen breit gemacht hat, richtet oft größere Schäden an als der materielle Verlust durch mögliches Diebesgut. Dies zu vermeiden ist die Aufgabe von Wolfgang Fischer: »Ich beaufsichtige das Haus, das Hab und Gut, diskret, ohne Aufsehen, aber sicher«, erklärt der 67-Jährige aus Rott. Er ist »Homesitter« und damit ein Unikat in unserer Region.
Einbrecher auf frischer Tat ertappt
Die Idee kam Fischer - der vor vielen Jahren einmal einen Einbrecher auf frischer Tat ertappte - dieser jedoch fliehen konnte, als sich als Bettler verkleidete Verbrecher am Haus eines verstorbenen Familienmitgliedes zu schaffen machten. »Unsere Pflegekraft war noch im Haus und konnte die ungebetenen Gäste durch ihre schlichte Anwesenheit vertreiben«, erinnert sich Fischer. Das mulmige Gefühl hat wohl jeder schon gehabt, wenn es auf eine Party, ins Theater oder Kino geht. Das Haus steht leer, ist dunkel, unbeaufsichtigt. Ganz besonders gefährdet sei das Eigentum jedoch, wenn auf öffentlich bekannten Terminen wie Vereinsfest, Hochzeit oder Beerdigung unterwegs sei. »Ich habe Zeit und möchte den Mitmenschen ein sicheres Gefühl geben«, so der Rentner. Im Vorfeld spricht er mit dem Haus- oder Wohnungseigentümer die Besonderheiten des Anwesens ab und verschafft sich einen Überblick über die Räumlichkeiten. »Ich muss ja wissen, ob es Haustiere gibt, ob die Oma auf der oberen Etage lebt oder aber Besuch bzw. Lieferungen erwartet werden«, so Fischer.Tiere und Pflanzen, Haus und Garten
Das Haushüten kommt ursprünglich aus den USA und bezeichnet die Betreuung von Anwesen, deren Besitzer vorübergehend verreist sind. Es werden insbesondere Tiere betreut und Pflanzen gegossen. Ein wesentlicher Teil der Leistung ist die permanente Anwesenheit im Haus mit klar vorgegebenen Ausgehzeiten von maximal vier Stunden am Tag. Darüber hinaus wird auch eine stundenweise Betreuung von Haustieren und Pflanzen in Haus und Garten durch professionelle Haushüter und Sicherheitsfirmen angeboten. Wolfgang Fischer hingegen ist für die Hausbesitzer da, wenn sie für einige Stunden abwesend sind. »Viele Einbruchsdelikte entstehen durch Zufall«, weiß der weiß der ehemalige Vertriebsdirektor, der eng mit der Schadensprävention seines Arbeitsgebers zusammenarbeitete. »Organisierte Diebesbanden kundschaften Straßenzüge aus und schlagen dort zu, wo es gerade dunkel ist.« Das will der »Homesitter« vermeiden. »Meine Arbeit ist recht einfach, jedoch gehört auch ein gutes Vertrauen dazu«, unterstreicht der Mann aus Rott, der sein Angebot seit 2016 unterbreitet. Schließlich bleibe er alleine in der Privatsphäre anderer zurück. Zugleich mahnt er dazu, auf die Weitergabe von persönlichen Daten zu achten: »Wer in der Todesanzeige seine Adresse mitteilt, muss sich nicht wundern, wenn skrupellose Langfinger dieses Wissen ausnutzen. Schlimmer ist es noch, wenn man auf Facebook kundtut, wann man in Urlaub fährt«, schüttelt Fischer mit dem Kopf.Netzwerk für ein sicheres Zuhause
Prävention könne so einfach sein. Ein behutsamer Umgang mit Informationen, ein wachsamer Nachbar, ein aufmerksamer und diskreter »Homesitter«, aber auch das Netzwerk »Zuhause sicher«. Dieses bündelt die Kompetenz von Polizei, Handwerkern und Dienstleistern, um Haus und Hof vor ungebetenen Gästen zu schützen. Allein 18 Unternehmen und Institutionen aus der Städteregion Aachen gehören dem Netzwerk an. »Hier geht es um sichere Fenster und Türen, eine wirksame Alarmanlage und das Siegel, das man bekommen kann, spart auch noch Geld bei der Versicherung«, weiß der ehemalige Versicherungsmann. Wer einen »Homesitter« für Haus oder Wohnung sucht, kann sich bei Wolfgang Fischer per E-Mail an homesitter-service@gmx.de meldenNähere Infos zum sicheren Zuhause gibt es im Netz auf www.zuhause-sicher.de
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