Thomas Förster

Damit Eifeler Kräuter auch aus der Eifel sind

Nordeifel. Die NRW-Stiftung fördert den Anbau von Eifeler Regio-Saatgut mit 100.000 Euro
Vertreter von acht biologischen Stadtionen und zwei Naturparken aus Eifel und Bergischem Land nahmen den Förderbescheid von Harry K. Voigtsberger (5.v.r.) Ehrenpräsident der NRW-Stfitung an der Biologischen Station Kreis Düren in Brück entgegen - stellvertretend die wissenschaftliche Leiterin Heidrun Düssel (Bildmitte).

Vertreter von acht biologischen Stadtionen und zwei Naturparken aus Eifel und Bergischem Land nahmen den Förderbescheid von Harry K. Voigtsberger (5.v.r.) Ehrenpräsident der NRW-Stfitung an der Biologischen Station Kreis Düren in Brück entgegen - stellvertretend die wissenschaftliche Leiterin Heidrun Düssel (Bildmitte).

Bild: Thomas Förster

Brück/Eifel (Fö). »Wenn ich mit meinem Pferd entlang der Eifeler Wiesen reite, bin ich erstaunt, wie wählerisch er ist. Er pflückt sich die besten Kräuter und Gräser heraus«, schildert Harry K. Voigtsberger seine persönlichen Erfahrungen. Nicht nur deshalb unterstützt der Ehrenpräsident der NRW-Stiftung den Anbau von Regiosaatgut in Eifel und Bergischem Land. Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist der Einsatz von regionalem Saatgut bei Ansaaten in der freien Landschaft seit 2020 verpflichtend. Die NRW-Stiftung, die sich die Förderung von Natur- und Kulturprojekten auf die Fahne geschrieben hat, unterstützt den Naturschutz jetzt dabei, diese Vorgabe noch besser zu erfüllen. Die Biologische Station im Kreis Düren hat nun stellvertretend für acht Biostationen (u.a. auch die im Kreis Euskirchen und der Städteregion Aachen) eine Förderung von bis zu 100.000 Euro.

Bislang gibt es nämlich kein regionales Saatgut. »Das Vorhaben vermeidet negative Veränderungen der Pflanzenwelt«, weiß Voigtsberger. »Und je höher die Vielfalt, desto besser können sich einheimische Arten auch auf Herausforderungen wie den Klimawandel einstellen.«

Im Projektzeitraum bis 2027 sollen die derzeit 28 Wildpflanzenkulturen heranwachsen und ein breites Saatgut ausbilden. »Wildpflanzen verhalten sich anders als Kultursorten - hier ist ein spezielleres Know-how erforderlich«, weiß Astrid Uhlisch, die das Projekt bei der Biostation in Nideggen-Brück leitet. »Der Anbau muss in den nächsten Jahren ausgeweitet und verstetigt werden.« Dafür wurden nicht nur hilfreiche Maschinen wie eine Reihenfräse gegen Unkraut, ein Schneidlader zum Ernten und ein »Hamster« in Schuss gebracht, sondern auch in mühseliger Handarbeit gesät. »Nun brauchen wir noch mehr Landwirte, die für sich die Produktion von Regiosaatug als Betriebszweck entdecken«, so Uhlisch. »Wir unterstützen durch Beratung, Vernetzung, aber auch aktiv auf dem Feld beim Pflanzen und Ernten«, versichert Uhlisch. Und da muss eine Menge zusammengetragen werden, denn es bedarf 10 Kilogramm Saatgut pro Hektar Fläche. »Jedoch wird nicht vollflächig gesät, sondern in Streifen - die Verbreitung regelt die Natur dann von selbst«, weiß Uhlisch.

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