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Weltpremiere hält Kurs auf Oberbillig
Umgesetzt wurde das Projekt von den in Stralsund ansässigen Spezialfirmen Formstaal/Ostseestaal.
Die beiden Spezialunternehmen haben sich in jüngerer Vergangenheit mit eigen-entwickelten Elektro-Solarschiff-Projekten auf dem Markt der maritimen Elektromobilität etabliert. Überwiegend handelt es sich dabei um Fahrgastschiffe und Fähren für den Einsatz in der Berufsschifffahrt auf Binnen- und in Küstengewässern. Diese werden ausschließlich mit solarer Energie und Batteriestrom betrieben. "Mit der Mosel-Fähre bringen wir das dritte Elektro-Solarschiff-Projekt in diesem Jahr zum Abschluss", so Ingo Schillinger, Senior Sales Manager bei Formstaal/ Ostseestaal.
14.000 Liter Diesel gesparrt
Den Auftraggeber für die vollelektrische Autofähre, die Gemeinde Oberbillig, hat das Konzept der Unternehmen Formstaal/Ostseestaal von Anfang an überzeugt, betont Andreas Beiling, Ortsbürger-meister von Oberbillig. "Mit der Neubeschaffung einer modernen, strombetriebenen Fähre werden jährlich rund 14.000 Liter Diesel eingespart und die Abgas- und Lärmemissionen deutlich reduziert." Seit 1966 pendelt auf der Mosel an der deutschen Grenze eine konventionelle Autofähre zwischen Oberbillig und der luxemburgischen Gemeinde Wasserbillig. Die neue, 28 Meter lange Fähre mit umweltschonendem Antriebskonzept wird pro Fahrt bis zu 45 Fahrgäste und sechs Autos befördern.Innovative Lösungen bei Fähre umgesetzt
Um Elektro-Solarschiffe wirtschaftlich betreiben zu können, zeichnet diese eine extreme Leichtbauweise und der Einsatz energieverbrauchsoptimierter Komponenten aus. Mit den Erfahrungen aus den vorangegangenen Schiffsprojekten haben die Stralsunder Konstrukteure eine Reihe innovativer Lösungen beim Bau der Elektro-Solar-Autofähre verwirklicht. Zum Beispiel wurden in das Elektromanagementsystem neuartige Lithium-Polymerbatterien, verbesserte E-Ladetechnik und neu entwickelte Elektromotoren integriert. Die Autofähre ist mit insgesamt vier Elektromotoren ausgestattet. Erstmals sind diese im Schiffsrumpf so eingebaut worden, dass sie demontiert werden können, ohne die Fähre aus dem Wasser heben zu müssen. Die optimierte Linienführung des Schiffsrumpfes führt dazu, dass die Wasserverdrängung der Fähre um zehn Prozent geringer ausfällt als bei einem konventionellen Schiff. In diesem Vergleich konnte durch das E-Mobilitätskonzept die Geräuschemission um 80 Prozent gesenkt werden. Energiesparend wirkt sich auch der Einsatz von LED-Leuchten an Bord aus. "Unsere Schiffe benötigen im Vergleich zu konventionellen Schiffen für die gleiche Leistung lediglich ein Viertel der Antriebsleistung", sagt Ingo Schillinger.Fähre soll am 21. November Oberbillig erreichen
Die weltweit erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer wird in den kommenden Tagen in Stralsund endausgerüstet und getestet. Verladen auf ein Binnenschiff tritt sie danach die Reise an die Mosel an. Für den 21. November ist geplant, die neue Autofähre an ihrem künftigen Einsatzort in Oberbillig abzuliefern. Getauft werden soll sie am 25. NovemberFakten und Daten
Länge: 28,00 MeterBreite: 8,90 Meter
Dienstgeschwindigkeit: 7 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 13 km/h
Personenzahl: 45
Personenkraftfahrzeuge: 6
Solarmodule: 15 (gesamt 5,4 kWp)
Batteriekapazität: 252 kWh
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