Claudia Neumann

Wirtschaftskammern: Region Trier hinkt hinterher und muss auf Überholspur gebracht werden

Trier/Region. IHK und HWK prangern schwache Wirtschaftskraft an und präsentieren Reformvorschläge

Die Wirtschaftskammern fordern für Region Trier: Überholspur statt Abstellgleis

Die Wirtschaftskammern fordern für Region Trier: Überholspur statt Abstellgleis

Bild: Pixabay

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Handwerkskammer (HWK) Trier zeigen sich unzufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Trier. In einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Titel „Region Trier: Überholspur statt Abstellgleis“ kritisieren sie die schwache Wirtschaftskraft und das unterdurchschnittliche Wachstum seit 2015. Sie fordern rasche und nachhaltige Verbesserungen der Standortbedingungen.

Forderungen für eine Reformagenda

Die Wirtschaftskammern schlagen eine umfassende Reformagenda vor, die die regionale Ebene und die lokalen Entscheidungsträger in die Pflicht nimmt. Zu den zentralen Forderungen zählen der Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur, die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industriegebiete sowie die Digitalisierung und Unternehmensorientierung der Verwaltungen. Außerdem fordern sie Maßnahmen zur Förderung von Innenstädten, Handel und Tourismus.

Verbesserungen gefordert, Lob für Gesprächskultur

Obwohl die Kammern Fortschritte in einigen Bereichen anerkennen und die Gesprächskultur mit Politik und Verwaltung loben, reicht dies aus ihrer Sicht nicht aus. „Seit der Eröffnung des Hochmoselübergangs hat es keine bedeutende Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur mehr gegeben. Gleichzeitig steigen die kommunalen Steuern und Abgaben, was der falsche Weg ist“, kritisiert Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der IHK Trier.

Strukturkrise statt Konjunkturproblem

HWK-Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf spricht von einer Strukturkrise und mahnt an, dass die Betriebe Unterstützung von der lokalen Politik erwarten. Stattdessen würden Gewerbegebiete abmoderiert, Vorschriften das Engagement hemmen und die verkehrliche Erreichbarkeit beeinträchtigt.

Konkrete Vorschläge der Kammern

Zu den konkreten Forderungen zählen:

  • Keine weiteren Erhöhungen bei Gewerbe- und Grundsteuern
  • Zügige Umsetzung regionaler Verkehrsprojekte
  • Investitionen in Innenstädte und professionelles Citymanagement
  • Ausweisung geeigneter Ansiedlungsflächen
  • Förderung einer „Ermöglicher-Haltung“ in Verwaltungen
  • Investitionen in touristische, digitale und Bildungsinfrastruktur

Die Kammern hoffen auf ein entschlossenes Handeln, um die Region Trier wieder auf Wachstumskurs zu bringen.


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