Nico Lautwein

"Über Grenzen hinweg"

Trier. Die Teilnehmer nahmen eine Auszeit unter Segeln auf dem Ijsselmeer.

Fünf Tage segelndes Unterwegssein auf dem Ijsselmeer und der Nordsee

Fünf Tage segelndes Unterwegssein auf dem Ijsselmeer und der Nordsee: Zwölf junge Frauen und Männer haben vom 29. September bis zum 4. Oktober an der "Auszeit unter Segeln" des Bistums Trier teilgenommen. Unter dem Thema "Über Grenzen hinweg" setzten sich die Teilnehmenden nicht nur inhaltlich und persönlich mit den unterschiedlichen Facetten von Grenzen auseinander, sondern erlebten auch, wie die Überwindung von Grenzen - auch der eigenen - Vielfalt und Neues ermöglicht. Begleitet wurden die Tage von den beiden Pastoralreferentinnen Natalie Bauer und Judith Schwickerath.

Themenschwerpunkt: "Über Grenzen hinweg"

Das Thema der diesjährigen Auszeit unter Segeln sei bewusst gewählt worden: "Wir leben hier im Herzen Europas und sind mit offenen Grenzen selbstverständlich aufgewachsen.", erzählt Natalie Bauer. "Der zunehmende Rechtsruck in Europa und das Einfordern von neuen Grenzen stimmen nachdenklich." Und Judith Schwickerath ergänzt: "Der diesjährige 75. Geburtstag des Grundgesetzes gibt Anlass, der Frage nachzugehen, in welcher Welt wir leben möchten. Nationalismus und Menschenfeindlichkeit kann nicht die Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit sein. Es ist auch an uns, Grenzen zu überwinden und unser Zusammenleben menschenwürdig zu gestalten."

Positive Resonanz der Teilnehmenden

Auch bei den Teilnehmenden kam die Themenwahl gut an. Sie freuten sich über die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Suchenden segelnd unterwegs zu sein, Abstand vom Alltag zu gewinnen und den drängenden Fragen des Lebens nachzuspüren: "Ich bin dankbar für diese jährliche Auszeit vom Alltag. Hier kann ich mich in den Rhythmus an Bord einschwingen und habe Zeit, meine Gedanken neu zu sortieren, zu fokussieren und zur Ruhe zu kommen.", erzählt eine der Teilnehmenden. "Ich kann gut an dieses aktuelle Thema anknüpfen und es ist einiges in mir angeklungen, was noch zuhause weitergedacht werden will.", resümiert ein anderer Teilnehmer.

Impuls durch biblische Texte und gesellschaftskritische Lieder

Biblische Texte, die Menschenrechte und aktuelle gesellschaftskritische Lieder von Dota Kehr und Bodo Wartke begleiteten den Weg der Teilnehmenden. Sie dienten als Impuls, die verschiedenen Facetten von Grenzen und die Themen Menschenwürde und Verantwortung näher zu betrachten und mit dem eigenen Leben in Verbindung zu bringen. Die täglichen Segeltouren führten die Gruppe über das Ijsselmeer hinaus bis auf die niederländischen Inseln Ameland und Vlieland. Neben der Weite des Meeres und der Zeit an Land luden die morgendlichen Impulse ein, den eigenen Weg und die persönlichen Lebensfragen in den Blick zu nehmen. Der Austausch und das gemeinsame Abendgebet in der Gruppe sowie persönliche Zeiten des Schweigens gaben den einzelnen Tagen dabei eine unterstützende Struktur.

Ein persönliches Andenken für die Teilnehmenden

Als Erinnerung an die gemeinsamen Segeltage erhielten die Teilnehmenden zum Abschluss ein Holztäfelchen mit der Aufschrift "Würde unantastbar", das sie auch zuhause an ihre eigene Würde und Verantwortung und die gemeinsame Zeit auf See erinnern soll.

Fazit der Begleitenden

"Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass die Woche einen Raum für die eigenen Themen und Prozesse eröffnet hat.", zieht Judith Schwickerath ein positives Fazit. Natalie Bauer ergänzt: "Das eigene Menschsein intensiver zu erleben und Gottes Zusage als Orientierung und Inspiration zu erfahren, sind wichtige Anliegen einer solchen geistlichen Zeit. Die Zeit auf See bietet dazu einen wunderbaren Rahmen."

 


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