Starkregen und die damit verbundenen Überschwemmungen treten immer häufiger auf, auch in unserer Region. Deshalb will die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg in den kommenden zwei Jahren ein Hochwasserschutzkonzept entwickeln, das sowohl öffentliche Institutionen wie auch den einzelnen Bürger mit einbezieht.
Plötzlich einsetzender Starkregen führt oft zu überfluteten Straßen sowie vollgelaufenen Kellern und Häusern. Ein Phänomen, das in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Vor diesem Hintergrund startete das Land Rheinland-Pfalz 2016 eine Initiative, die die einzelnen Gemeinden inhaltlich und finanziell bei dem Thema Hochwasserschutz unterstützt. Die Kosten des Entwicklungsprozesses werden zu 90 Prozent vom Land bezuschusst. "Hochwasserschutz ist ein wichtiges Thema. Bisher kümmerten wir uns schwerpunktmäßig um die Renaturierung einzelner Bachläufe und darum, Überflutungsflächen für diese zu schaffen. Beim anstehenden Hochwasserschutzkonzept hingegen geht es eher um kleine Rinnsale, die bei Starkregen stark anschwellen und damit große Schäden anrichten können", erklärt Jürgen Dixius, Verbandsbürgermeister von Saarburg.
Gemeinden werden gesondert betrachtet
Dabei werden die 15 Ortsgemeinden sowie die Stadt Saarburg gesondert betrachtet. Das Planungsbüro Hömme aus Pölisch begleitet den Prozess, bei dem auch Fachleute zuständiger Behörden sowie Bürger in Workshops mit eingebunden werden. "Starkregen ist ein Wetterextrem, durch den Klimawandel verursacht und wir können diesen nicht verhindern. Deshalb muss jetzt gehandelt werden", sagt Frank Hömme, Geschäftsführer des zuständigen Planungsbüros. "Das Problem bei Starkregen ist, dass er zwar vorausgesagt werden kann, jedoch nicht, wo er niedergeht und deshalb bleibt kaum Anlaufzeit, um sich darauf vorzubereiten", ergänzt Volker Thesen vom Planungsbüro Hömme.
Enge Zusammenarbeit
Um möglichst gute Konzepte für den Hochwasserschutz zu erzielen, arbeitet das Planungsbüro eng mit der Verwaltung, den Gemeinden, dem Straßenbauamt, den Feuerwehren und dem Forstamt zusammen. Dabei wird gemeinsam geprüft, ob zum Beispiel die Feuerwehr entsprechend ausgerüstet ist, ob Handy und Telefonnetze im Notfall funktionieren und Stromkästen vor Überflutungen gesichert sind. Auch Privatleute können vorsorgen: Mit eingebauten Rückstauklappen im Keller oder angebrachten Randsteinen über Lichtschächten kann das eigene Zuhause vor Hochwasserschäden geschützt werden.
RED/JM