Claudia Neumann

Neue Ära im Trierer Dom: Marcel Karl Eliasch wird Domorganist

Trier. Nachfolge von Josef Still nach mehrmonatigem Auswahlverfahren entschieden

Bild: Inge Hülpes/Bistum Trier

Ein bedeutendes Kapitel der Trierer Kirchenmusik endet: Nach mehr als 30 Jahren als Domorganist tritt Josef Still zum Jahresende in den Ruhestand. Sein Nachfolger steht nun fest – ab Oktober übernimmt der 28-jährige Marcel Karl Eliasch die prestigeträchtige Position an der Haupt- und Schwalbennestorgel im Hohen Dom zu Trier.

Ein Ausnahmetalent aus Paderborn

Der neue Domorganist Eliasch stammt aus Paderborn, ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Seine musikalische Laufbahn begann früh: Bereits mit zwölf Jahren war er Orgel-Stipendiat des Erzbistums Paderborn. Das C-Examen legte er 2012 ab, gefolgt von einem Jungstudium an der Hochschule für Musik in Detmold (2012–2016). Nach seinem Abitur am Gymnasium Schloss Neuhaus studierte er katholische Kirchenmusik auf Bachelor- und Masterniveau – beide Abschlüsse erlangte er mit der Bestnote 1,0.

Sein Konzertexamen für Orgelimprovisation absolvierte Eliasch 2023 in der Klasse von Prof. Tomasz Adam Nowak mit Auszeichnung. Zwischen 2018 und 2024 gewann er drei internationale Improvisationswettbewerbe, darunter im vergangenen Jahr den Preis für die beste Improvisation in Haarlem (Niederlande).

Beruflicher Werdegang

Seine erste Anstellung hatte Eliasch 2017 als Propsteikantor in St. Magnus Niedermarsberg. Bereits ein Jahr später wurde er Assistent des Paderborner Domorganisten. Seit 2021 ist er Dekanatskirchenmusiker im Erzbistum Paderborn. Neben seiner praktischen Tätigkeit engagierte er sich auch in der Lehre: Ab 2022 unterrichtete er drei Semester als Lehrbeauftragter für Orgel am Jungstudierendeninstitut der Hochschule für Musik Detmold, anschließend zwei Semester für Deutschen Liturgiegesang. Im vergangenen Wintersemester übernahm er dort die Vertretung der Professur für Orgel.

Aufwendiges Auswahlverfahren

Für die Nachfolge von Josef Still gingen 33 Bewerbungen ein. Zwölf Kandidatinnen und Kandidaten wurden im Januar zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, die bereits praktische Anteile enthielten. Vier herausragende Bewerber erhielten schließlich eine Einladung zum öffentlichen, aber anonymen Vorspiel im Trierer Dom.

Das Auswahlgremium setzte sich aus Dompropst Jörg Michael Peters, Domdechant Georg Holkenbrink, Domkapitular Benedikt Welter, Domkapellmeister Thomas Kiefer, Domkantorin Christina Elting sowie Ulrich Krupp (Orgelbegleitung) und Thomas Sorger (Referent für Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat und Leiter der Bischöflichen Kirchenmusikschule) zusammen. Ergänzt wurde das Gremium durch die Domorganisten Daniel Beckmann (Mainz) und Markus Eichenlaub (Speyer).


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