Claudia Neumann

Kultur trifft Kaiser: Trier präsentiert spektakuläres Begleitprogramm zur Landesausstellung „Marc Aurel“

Trier. Fast 400 Veranstaltungen, über 20 kreative Projekte der freien Szene, eine Uraufführung im Theater – und das alles rund um einen römischen Kaiser. Zwei Monate vor dem Start der Landesausstellung zeigt Trier, wie Geschichte heute erlebbar wird.
Programmpräsentation in den Trierer Viehmarktthermen

Programmpräsentation in den Trierer Viehmarktthermen

Bild: Claudia Neumann

 

In gut zwei Monaten ist es soweit: Am 15. Juni öffnet die große Landesausstellung „Marc Aurel“ in Trier ihre Tore, die nicht nur das Leben des römischen Kaisers beleuchtet, sondern auch die zeitlose Frage nach „guter Herrschaft“ in den Mittelpunkt rückt.

Kulturelles Großereignis mit Tiefgang

Zur bevorstehenden Landesausstellung „Marc Aurel“ haben das Rheinische Landesmuseum Trier, das Stadtmuseum Simeonstift Trier, das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Trier ein umfangreiches Begleitprogramm konzipiert. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 9. April in den Thermen am Viehmarkt wurde das 391 Veranstaltungen umfassende Angebot erstmals vorgestellt – darunter Führungen, Vorträge, Lesungen, Konzerte, Tanz, Theater und mehr.

Auftakt am 15. Juni: Eine Ausstellung – viele Blickwinkel

Die eigentliche Ausstellung startet am 15. Juni und widmet sich dem Leben und Denken des römischen Kaisers Marc Aurel sowie seinem Werk Selbstbetrachtungen. Thematisch steht die Frage nach „guter Herrschaft“ im Zentrum. Die beiden beteiligten Museen – Rheinisches Landemuseum und Stadtmuseum Simeonstift – öffnen bis zum 23. November ihre Türen für ein breites Publikum – ergänzt durch ein Programm, das zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema einlädt.

Breites Spektrum für alle Altersgruppen

Mit rund 26 unterschiedlichen Veranstaltungsformaten richtet sich das Programm an verschiedenste Zielgruppen – von Familien über Schulklassen bis hin zu philosophisch Interessierten. Themenführungen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Mitmachaktionen bieten neue Perspektiven auf das Ausstellungsthema und machen Geschichte lebendig und zugänglich.

Kulturministerin Binz: „Ein Programm, das die Menschen erreicht“

Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, betont die Bedeutung des Programms für die Stadtgesellschaft:
„Das lebendige Begleitprogramm bringt die Landesausstellung direkt in die Stadt und zu den Menschen – weit über die Ausstellungsräume hinaus."

Besonders würdigte sie die Einbindung der jungen Kulturszene: Über 20 Formate stammen aus der freien Szene. Ein Highlight ist ein partizipatives Jugendprojekt, bei dem junge Menschen ihre Vision einer demokratischen Gesellschaft entwerfen. Das Theater Trier beteiligt sich mit der Uraufführung Putsch. Anleitung zur Zerstörung einer Demokratie. Das Land fördert das Gesamtprogramm mit 50.000 Euro.

Stadt Trier zieht gemeinsam an einem Strang

Kulturdezernent Markus Nöhl lobte die umfassende Beteiligung der Trierer Kulturszene:
„Mit der Unterstützung der zeitgenössischen Kultur schlagen wir den Bogen von der Antike zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.“
Er dankte besonders der Kuratorin Dr. Elisabeth Dühr sowie dem Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz, das die Akteure auch während der Projektlaufzeit unterstützt.

Rheinland-Pfalz als Bühne für Geschichte

Dr. Marcus Reuter, Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, hob die landesweite Bedeutung der Ausstellung hervor:
„Großprojekte wie die Landesausstellung machen das kulturelle Erbe unseres Landes sichtbar und erlebbar.“
Zu den Höhepunkten zählt er römische Wochenenden in Trier mit der Gladiatorenschule sowie ein römisches Familienfest im Landesmuseum Mainz.

Besonders erfreulich: „Die Buchungszahlen liegen jetzt schon deutlich über denen der vorangegangenen Landesausstellungen“, so Reuter.

Philosophie trifft Alltag: Programm des Rheinischen Landesmuseums

Dr. Anne Kurtze, Projektleiterin im Rheinischen Landesmuseum Trier, will Geschichte und Philosophie „erlebbar“ machen. Ziel sei ein niedrigschwelliger Zugang für verschiedene Zielgruppen, inklusive spezieller Angebote für Familien sowie inklusive Formate. Zu den Highlights gehören eine SWR-Podiumsdiskussion sowie ein philosophischer Abend zum Welttag der Philosophie in Kooperation mit „YouTH-Rock it!!!“ e.V., gefördert durch die Nikolaus Koch Stiftung Trier.

Stadtmuseum Simeonstift: Mitmachen ausdrücklich erwünscht

Auch im Stadtmuseum steht das aktive Erleben im Vordergrund: Hands-On-Stationen und Workshops für Kinder und Schulklassen machen das Ausstellungserlebnis abwechslungsreich. Zu den Highlights zählt die Veranstaltungsreihe „Club der drängenden Fragen“ der Wissenschaftsallianz, die unter dem Titel „Was ist Macht? Nachgedacht – vorgedacht“ aktuelle Perspektiven auf das Thema „Herrschaft“ bietet.

Römer-Kulinarik als Vorgeschmack

Einen wortwörtlichen Vorgeschmack auf das Begleitprogramm gab Autor Edgar Comes. Mit Kostproben aus seinem Römer-Kochbuch machte er Appetit auf die Veranstaltungsreihe „Happy Weekend“, an der er beteiligt ist. Die Reihe bietet an mehreren Wochenenden ein abwechslungsreiches Programm rund um Antike und Alltagskultur – unterhaltsam, informativ und genussvoll.

Der Vorverkauf ist gestartet

Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen startete am 9. April um 12 Uhr. Weitere Informationen sind in der Begleitprogrammbroschüre sowie auf der offiziellen Website der Landesausstellung zu finden: www.marc-aurel-trier.de


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