SP

Kreative erwirtschaften 200 Millionen Euro Umsatz

Im Auftrag der Trierer Wirtschaftsförderung hat Udo Burchard, Professor für Marketing und Vertrieb, zusammen mit 17 Studierenden die Marktposition der Kultur- und Kreativwirtschaft in Trier untersucht.
In einer Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Foto: FF

In einer Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der Studie vorgestellt. Foto: FF

In einer Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister der Stadt Trier, Wolfram Leibe, und dem Präsidenten der Hochschule Trier, Prof. Dr. Norbert Kuhn, stellte Burchard zentrale Ergebnisse der Untersuchung zu Strukturen und Potenziale der Trierer Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) vor. Im Zeitraum von Oktober 2017 bis Januar 2018 wurden in enger Abstimmung mit den Projektleitern der Wirtschaftsförderung Trier, Christiane Luxem und Dr. Karsten Bujara, zwölf Teilmärkte untersucht: Musikwirtschaft, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Markt für darstellende Künste, Buchmarkt, Designmarkt, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt, Software- und Gamesindustrie sowie Sonstiges. Für jeden Teilmarkt wurden dessen Stärken und Schwächen sowie die daraus resultierenden Chancen und Risiken analysiert und bewertet.

200 Millionen Euro erwirtschaftet

Die Trierer KKW erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 200 Millionen Euro. Dieser wurde von 1890 Beschäftigten in 373 Trierer Unternehmen generiert. Mit einem Umsatz von knapp 68 Millionen Euro ist die Werbung stärkster Markt in Trier. Gemessen an der Anzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen ist der Architekturmarkt führend (89 Unternehmen), Spitzenreiter bei den Beschäftigten ist die Software- und Gamesindustrie (427 Beschäftigte).

Absolventen sollen Weg zurück nach Trier finden

Prof. Norbert Kuhn betonte, dass die Hochschule in der Kreativwirtschaft ausbilde. Nach dem Studium verlassen viele Kreative Trier, um Erfahrungen in anderen Großstädten oder im Ausland zu sammeln. Das sei wichtig - wie auch der Oberbürgermeister bestärkte - allerdings müsste Trier dann so attraktiv sein, dass die Absolventen nach einer gewissen Zeit wieder den Weg nach Trier finden.

Arbeitskräfte langfristig an Trier binden

Die KKW-Studie untersucht auch die Frage, wie Unternehmen, Arbeitskräfte und Studierende langfristig an Trier gebunden werden können. Dazu ist es wichtig, KKW-Unternehmen durch geeignete Wirtschaftsförderungsmaßnahmen nachhaltig in Trier zu etablieren. Von den resultierenden Spillover-Effekten, wie zum Beispiel der dadurch entstehenden Kaufkraft der Mitarbeiter, können Bürger, Institutionen und die Gesamtwirtschaft in Trier profitieren.

Image der KKW steigern

Notwendig wäre hierzu, das Image der KKW zu steigern, Netzwerkmöglichkeiten zu schaffen, die Sichtbarkeit in Trier zu erhöhen und Räumlichkeiten für Kreative anzubieten. Als Beispielmaßnahme nennt die Studie unter anderem das Aufstellen von Werbeflächen, die auf die KKW in der Stadt aufmerksam machen oder die Einrichtung eines "Kreativkraftwerks", wo die verschiedenen Teilmärkte unter einem Dach vereint werden und Möglichkeiten zum Austausch gegeben werden. Der geplante Digital Hub, eine Anlaufstelle zum Thema Digitalisierung und Innovation für etablierte Unternehmen und Start-ups in der Region, könnte hierfür ein richtiger Weg sein. RED


Meistgelesen