Der Herbst bringt Aufwind am regionalen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sinkt von vier auf 3,7 Prozent. 10.619 Menschen sind aktuell auf Jobsuche, 719 weniger als noch im August.
Das Ende der Sommerferien sorgt alljährlich für einen Herbstaufschwung. Betriebe stellen verstärkt Personal ein. "Von dieser Entwicklung profitiert vor allem die junge Generation", sagt Edeltraud Nikodemus, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier. So ist die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen um 0,6 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent gesunken. Waren im August noch 1.689 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren auf Jobsuche, sind es Ende September nur noch 1.424. "Junge Menschen, die sich nach abgeschlossener Ausbildung im Sommer arbeitslos gemeldet haben, schlagen nun neue Wege ein. Das ist häufig die erste Anstellung im erlernten Beruf, vielleicht aber auch ein weiterführender Schulbesuch oder die Aufnahme eines Studiums."
Arbeitslosenquote bei Frauen gesunken
Neben den junge Leuten haben in den vergangenen Wochen vor allem auch Frauen eine neue berufliche Aufgabe gefunden. Ihre Arbeitslosenquote ist von 3,7 auf 3,4 Prozent gesunken. Statt 5.194 arbeitslosen Frauen im August, zählen der Statistiker der Arbeitsagentur Ende September noch 4.738 weibliche Jobsuchende. Dieser Effekt ist auf zwei Berufsgruppen zurückzuführen, die von Frauen dominiert werden – Erzieherinnen und Lehrerinnen. "Viele frisch ausgebildete Erzieher treten nach den Sommerferien ihre erste Stelle in einer Kita, einem Kindergarten oder einer Jugendeinrichtung an", erklärt Edeltraud Nikodemus. "Ähnlich verhält es sich bei den Lehrern, die zum Start des neuen Schuljahrs eine Anstellung finden."
In fast allen Branchen werden Fachkräfte gesucht
Die Stellensituation in der Region spiegelt die weiterhin gute Aufnahmefähigkeit des Marktes wieder. Der Pool der Arbeitsagentur umfasst 4.661 Stellenangebote. Nikodemus: "In fast allen Branchen und Berufen werden Fachkräfte gesucht." Besonders gut sind die Aussichten auf einen neuen Arbeitsplatz in der Zeitarbeit mit 1.352 gemeldeten Stellen, dem verarbeitenden Gewerbe mit 500 Angeboten, dem Gastgewerbe mit 424 Ausschreibungen, dem öffentlichen Dienst mit 412 Stellenmeldungen und dem Gesundheits- und Sozialwesen mit 335 Jobofferten. Die hohe Personalnachfrage spricht laut Nikodemus für einen langfristig stabilen Arbeitsmarkt in der Region Trier: "Das ist ein hervorragendes Fundament und rüstet uns für die anstehenden Herausforderungen, langzeitarbeitslose und geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren."
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt in der Stadt Trier. Die Zahl der arbeitslosen Trierer fällt um 206 Personen auf 3.166 Jobsuchende. Alle Personengruppen – egal ob Männer, Frauen, junge Menschen unter 25 Jahren, Ältere über 50 Jahren oder Ausländer – profitieren von der positiven Entwicklung. Unter den Jüngeren ist die Arbeitslosigkeit mit einem Rückgang um 17,6 Prozent am stärksten gesunken. Aber auch bei Frauen und Ausländern sind deutlich positive Signale zu verzeichnen mit Rückgängen um 7 beziehungsweise 6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Arbeitsmarktbilanz allerdings negativ aus. Im September 2015 waren 175 Trierer weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote betrug 5,2 Prozent. Heute liegt sie bei 5,5 Prozent. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf die gestiegene Anzahl arbeitslos gemeldeter Flüchtlinge zurückzuführen.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr und Vormonat gesunken. Mit 2.026 Jobsuchenden sind 129 Männer und Frauen weniger arbeitslos gemeldet als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,3 Prozent – 0,2 Prozentpunkte weniger als im August und 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Besonders erfreulich: Die Arbeitslosigkeit ist nicht nur unter den kurzzeitig Registrierten sondern auch unter den Langzeitarbeitslosen zurückgegangen. Aktuell sind 563 Langzeitarbeitslose auf Jobsuche, immerhin 23 weniger als im August. Unter den insgesamt 1.122 arbeitslosen Männern und 904 arbeitslosen Frauen befinden sich 269 unter 25-Jährige, 742 über 50-Jährige und 390 Ausländer.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm verzeichnet nach wie vor die niedrigste Arbeitslosigkeit in der Region Trier. Die Arbeitslosenquote ist im September unter die 3-Prozent-Marke gefallen und liegt nun bei 2,9 Prozent. 1.510 Bürger des Eifelkreises sind derzeit auf Jobsuche. 730 werden von der Agentur für Arbeit betreut, 780 vom Jobcenter. 461 Frauen und Männer mussten sich in den letzten Wochen arbeitslos melden, 563 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Unter den 799 arbeitslosen Männern und 711 arbeitslosen Frauen befinden sich 233 Jüngere unter 25 Jahren, 479 Ältere der Generation 50plus und 251 Ausländer.
Kreis Vulkaneifel
Die Vulkaneifel profitiert vom Herbstaufschwung am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,5 auf 4,4 Prozent. Mit 1.449 Männern und Frauen sind 49 Personen weniger arbeitslos als noch im August. Unter den 770 arbeitslosen Männern und 679 arbeitslosen Frauen befinden sich 190 unter 25-Jährige, 536 über 50-Jährige sowie 231 Ausländer. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Bilanz jedoch nicht ganz so positiv aus. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozentpunkte angestiegen. Das liegt – nicht nur, aber auch – an einer konstant steigenden Ausländerarbeitslosigkeit, die auf die Zuwanderungszahlen zurückzuführen ist.
Landkreis Trier-Saarburg
Herbstaufschwung im Trierer Umland. Im Landkreis Trier-Saarburg fällt die Arbeitslosenquote spürbar, nicht nur im Vergleich zum August sondern auch im Vergleich zum Vorjahr. Sie platziert sich aktuell bei 3,1 Prozent. 2.468 Bürger des Landkreises sind auf Jobsuche, 239 weniger als vor vier Wochen und 156 weniger als vor einem Jahr. Besonders erfreulich: Von der sinkenden Arbeitslosigkeit profitieren sowohl Kunden der Agentur für Arbeit als auch Kunden des Jobcentern, die in der Regel länger als ein Jahr arbeitslos sind. Die Agentur für Arbeit (Rechtsgrundlage SGB III) betreut derzeit 1.348 Jobsuchende, 192 weniger als im August und 66 weniger als im September 2015. Das Jobcenter des Landkreises (Rechtsgrundlage SGB II) zählt 1.120 Kunden, 47 weniger als im Vormonat und 90 weniger als im Vorjahresmonat.