Claudia Neumann

Installation im Brunnenhof erinnert an Ermordung von 82 Menschen aus Trier

Trier. „zweiundachtzig“ – Ein mediales Erinnerungsprojekt zu den NS-Patientenmorden in Hadamar

Die Lichtinstallation findet am Mittwoch, 26. März, um 19 Uhr im Brunnenhof Trier statt.

Die Lichtinstallation findet am Mittwoch, 26. März, um 19 Uhr im Brunnenhof Trier statt.

Bild: AG Frieden, Uni Trier, Hochschule Trier

Am Mittwoch, 26. März, wird der Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ der Arbeitsgemeinschaft Frieden zusammen mit der Forschungs- und Dokumentationsstelle der Universität Trier und dem Studiengang Intermedia Design eine besondere Installation im Brunnenhof in Trier präsentieren. Die Veranstaltung mit dem Titel „zweiundachtzig“ wird um 19 Uhr eröffnet und erinnert an die erschütternde Geschichte der NS-Patientenmorde in Hadamar.

80 Jahre Befreiung der Heil- und Pflegeanstalt Hadamar

Der 26. März 1945 markiert einen bedeutenden Moment in der Geschichte: Vor genau 80 Jahren befreiten amerikanische Soldaten die Heil- und Pflegeanstalt in Hadamar, die in den Jahren zuvor Schauplatz einer grausamen Mordaktion war. Im Rahmen der „T4-Aktion“ wurden dort von 1940 bis 1941 mehr als 10.000 Patientinnen und Patienten in einer eigens eingerichteten Gaskammer ermordet. Zahlreiche weitere Menschen folgten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Unter den Opfern waren auch 82 Menschen aus Trier, deren Schicksale in der Installation gewürdigt werden.

Ein intensives Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte

Die mediale Installation wurde unter der Leitung von Matthias Spartz, Mitglied des Arbeitskreises der AG Frieden, und Dr. Lena Haase von der Universität Trier ins Leben gerufen. Studierende des Studiengangs Intermedia Design unter Prof. Daniel Gilgen entwickelten das Projekt im Rahmen des Seminars „Medienräume“. Die 82 Biografien der ermordeten Triererinnen und Trierer wurden von den Studierenden gründlich recherchiert, um die individuellen Lebensgeschichten zu bewahren und ins Zentrum der Erinnerung zu stellen.

Digitales Gedenkbuch und Publikation

Neben der Installation wird am 26. März auch ein digitales Gedenkbuch online gehen. Dieses enthält kurze Biografien der 82 Opfer sowie allgemeine Erläuterungen zum historischen Kontext. Unter der Leitung von Dr. Lena Haase erarbeiteten 18 Studierende der Universität Trier im Wintersemester 2024/25 diese Biografien. Ziel war es, die Geschichten der Opfer so detailliert wie möglich nachzuvollziehen und sie nicht dem Vergessen preiszugeben. Das digitale Gedenkbuch ist unter der Adresse digitalesgedenkbuch.de abrufbar.

Zukunftsperspektive: Weitere Publikationen

Eine ausführlichere Darstellung der einzelnen Biografien ist für die Zukunft geplant. Diese wird von den Studierenden in Form einer Publikation präsentiert, die tiefer in die Lebensgeschichten der ermordeten Trierer und Triererinnen eintaucht und so einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur leistet.


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