Polizeipräsident Rudolf Berg hat nun 13 Polizisten geehrt, die Menschen gerettet und sich dabei zum Teil selbst in große Gefahr gebracht hatten.
"Es ist mir als Polizeipräsident wichtig, ihre Leistungen in herausgehobener Weise anzuerkennen und nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, als wäre das alles selbstverständlich", begrüßte Polizeipräsident Berg 13 seiner Mitarbeiter, die sich zur Feierstunde im Polizeipräsidium eingefunden hatten. Sie hatten in diesem und Ende vergangenen Jahres in sehr schwierigen Situationen Menschen vor dem Tod oder einem schweren Unglück gerettet und sich dabei zum Teil auch selbst in eine sehr gefährliche Situation gebracht. Berg betonte, dass die Polizeiarbeit oftmals sehr belastend, gefährlich und mit einem hohen Risiko verbunden sei. Das Lösen von Konfliktsituationen sei Teil des polizeilichen Alltags. Die Geehrten hätten ihre Pflicht nicht nur mit voller Hingabe erfüllt, sondern in einem Übermaß. Sie hätten in den jeweiligen Situationen schnell, professionell und klug gehandelt und dabei zum Teil bewusst Risiken für die eigene Sicherheit in Kauf genommen.
Eine Auszeichnung haben erhalten:
- Polizeikommissar Sebastian Dahm und Polizeikommissar Peter Schömann von der Polizeiinspektion Trier: Am 17. Dezember 2016 waren sie in einem Einsatz bei einem Kellerbrand in Trier-Kernscheid. In dem Gebäude befanden sich mehrere Personen, die im oberen Stockwerk eingeschlossen waren. Eine Flucht durch das Treppenhaus war aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht mehr möglich. Die Personen hatten sich auf den Balkon geflüchtet. Mit Hilfe zweier Leitern, die Sie auf einem Nachbargrundstück fanden, konnten Sie zwei Personen von einem Balkon retten. Eine dritte Person wurde von der Feuerwehr gerettet. Polizeioberkommissarin Saskia Quiring und Polizeioberkommissar Edgar Schneider von der Polizeiinspektion Trier, die ebenfalls an dem Einsatz beteiligt waren, konnten aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.
- Polizeikommissar Marco Rodermund und Polizeikommissar Adrian Mosur von der Polizeiinspektion Zell: Am 26. März waren sie bei einem Einsatz in Pünderich. In einem Wohnhaus hatte eine Frau versucht, sich das Leben zu nehmen. Gemeinsam gelang es ihnen und ihren Kollegen in das Haus einzudringen und die 48-jährige Frau zu retten. Sie übergaben sie anschließend dem Rettungsdienst. Polizeikommissaranwärterin Nicole Simons von der Hochschule der Polizei, die zur Einsatzzeit ein Praktikum bei der Polizeiinspektion Zell absolvierte und ebenfalls an dem Einsatz beteiligt war, konnte aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.
- Polizeioberkommissarin Nadja Fetzer und Polizeikommissar Patrick Bernard von der Polizeiinspektion Schweich: Am 23. April waren sie bei einem Einsatz in Trier-Ehrang. Dort hatte ein 29-jähriger Mann versucht, vor seiner drohenden Festnahme zu fliehen und war dabei aus dem Badezimmerfenster geklettert. Bei ihrem Eintreffen konnte er sich nur noch an dem Fensterrahmen festhalten und drohte circa 12 Meter tief abzustürzen. Die beiden Polizisten traten die Badezimmertür ein und konnten den Mann zurück in die Wohnung ziehen. Er wurde anschließend von ihnen in die JVA Trier eingeliefert.
- Polizeihauptkommissar Gerhard Bonertz von der Polizeiinspektion Hermeskeil: Am 9. Juli fuhr er zu einem Einsatz auf der Autobahn A1. Dort hatte eine 55-jährige Frau während der Autofahrt einen Herzinfarkt erlitten und war am Steuer ihres Fahrzeuges zusammengebrochen. Bereits drei Minuten nach der Meldung des Beifahrers war der Polizist vor Ort. Er zog die bereits blau angelaufene Frau aus dem Auto. Gerhard Bonertz reanimierten sie über mehr als 20 Minuten bis der Notarzt eintraf. Dabei wurde er von einer später zufällig vorbeikommenden Ärztin des DRK Saarlouis und einem weiteren Helfer unterstützt.
- Polizeikommissar Rene Dietrich und Polizeikommissar Fabian Schimper von der Polizeiinspektion Idar-Oberstein sowie Polizeikommissaranwärterin Simone Veldenzer, Hochschule der Polizei, die im Rahmen ihrer Ausbildung ebenfalls bei der Polizeiinspektion Idar-Oberstein eingesetzt war: Am 13. Juli waren die drei auf Streife durch die Hauptstraße in Idar-Oberstein unterwegs. Von einer Passantin wurden sie auf einen 77 Jahre alten Mann aufmerksam gemacht, der von einem PKW-Anhänger gestürzt war und nun leblos in einem Hinterhof lag. Die drei Polizisten organisierten notärztliche Hilfe und begannen den kaum atmenden und bereits blau angelaufenen Mann mittels Herzdruckmassage zu beleben. Sie stabilisierten den Mann, prüften laufend seine Vitalfunktionen und setzten die lebenserhaltende Herzdruckmassage fort bis die Rettungskräfte eintrafen.
- Polizeikommissar Sven Konrad von der Polizeiinspektion Daun und Polizeikommissaranwärterin Sabine Barzen, Hochschule der Polizei, die im Rahmen ihrer Ausbildung ebenfalls bei der Polizeiinspektion Daun eingesetzt war: Am 23. September waren die beiden Polizisten bei einem Einsatz auf der L 28 bei Daun-Steinborn. Eine Frau hatte mitgeteilt, dass sie mit ihrem Mann im Auto unterwegs sei und er sich die Halsschlagader aufgeschnitten habe. Sven Konrad und Sabine Barzen waren noch vor den Rettungskräften am Einsatzort und kümmerten sich um den stark blutenden Mann. Er konnte soweit stabilisiert werden, dass er gemeinsam mit seiner unter Schock stehenden Frau vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert werden konnte.
- Kriminaloberkommissar Tobias Jacobs von der Kriminalinspektion Trier: Am 16. November war er in einem zivilen Dienstfahrzeug auf der A 1 unterwegs, als er an der Auffahrt Wittlich eine PKW-Stoßstange feststellte. Bei der Weiterfahrt Richtung Trier wurde er auf einen Audi aufmerksam, dessen Vorderrad beschädigt war und der Schlangenlinie fuhr. Tobias Jacobs versuchte, den offensichtlich fahruntüchtigen Audifahrer zum Anhalten zu bewegen, was zunächst misslang. Er manövrierten daraufhin sein Dienstfahrzeug so zwischen den Audi und die anderen Fahrzeugen, dass ein Sicherheitsabstand entstand. Als der Audifahrer mit einer Leitplanke kollidierte und durch seine Fahrweise eine immer größere Gefahr entstand, setzte Tobias Jacobs sich mit seinem Dienstfahrzeug vor den Audi, bremste ihn ab, drängte ihn langsam gegen die Mittelleitplanke und brachte ihn zum Stehen. Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer einen medizinischen Notfall erlitten. Tobias Jacobs dirigierte einen zufällig im Stau stehenden Rettungswagen an die Stelle, wo sich der Rettungsdienst um den Mann kümmern konnte. Polizeikommissaranwärter Nicolas Bohr von der Hochschule der Polizei, der zur Einsatzzeit ein Praktikum bei der Kriminalinspektion Trier absolvierte und ebenfalls an dem Einsatz beteiligt war, konnte aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.