Wenige Tage nach dem Großbrand des Rathauses, in dem sich unter anderem das Büro des Verwaltungschefs befand, will man bei der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg schnellstmöglich in den Alltag zurückkehren. Die Ursache für das Feuer ist weiter unklar. Von Brandstiftung geht die Polizei derzeit allerdings nicht aus.
"Per E-Mail und Internet ist die VG wieder erreichbar, bis Ende dieser Woche soll auch der Telefonanschluss wiederhergestellt sein", erklärte Bürgermeister Jürgen Dixius im Rahmen der Pressekonferenz am Dienstagabend. Der Großeinsatz, der mit einer Alarmierung um 18.48 Uhr begann, dauerte mit Nachlöscharbeiten rund 36 Stunden. Am Dienstagmorgen wurden die Feuerwehren Saarburg und Beurig nochmals gerufen, um noch kleine Glutnester zu löschen. Laut Karl-Peter Jochem, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier, haben sich Brandermittler und Mitarbeiter der Spurensicherung die Brandstelle angesehen, ein endgültiges Ergebnis liegt noch nicht vor. "Derzeit haben wir keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung", so Jochem. Die Polizei wartet noch auf die Ergebnisse der Gutachten.
Lob für Zusammenarbeit der Einsatzkräfte
Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob sie wie die Versicherungen einen Gutachter beauftragt. Am Montagmorgen wurde die Brandruine abgesichert. Über die Höhe des Schadens gibt es noch keine genauen Zahlen, er befindet sich allerdings in Millionenhöhe. Bernhard Hein, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Saarburg, lobte die gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, THW und dem DRK Saarburg, die dafür gesorgt haben, dass es nicht noch zu größeren Schäden kam. 270 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Neben den Wehren der Verbandsgemeinde Saarburg und Kell waren auch die Löschzüge Konz, Merzig, Mettlach und die Berufsfeuerwehr Trier beteiligt. "Das Zusammenspiel hat hervorragend funktioniert", lautete sein Fazit. Auch Bürgermeister Dixius sieht das so. "So schlimm dieses Ereignis auch ist, so stolz bin ich aber, dass alle an einem Strang gezogen haben. Das war ein Paradebeispiel, wie so ein Einsatz ablaufen kann." Er dankte auch der Polizei, die dafür gesorgt habe, dass die Einsatzkräfte schnell und problemlos das Einsatzobjekt erreichen konnten.
VG will schnellstmöglich in Alltag zurückkehren
Die Verbandsgemeinde will so schnell wie möglich in den Alltag zurückkehren. Die Verwaltungen für Wasser und Abwasser ziehen vom Schlossberg 3 in ein städtisches Gebäude im Blümchesfeld. Dadurch werden 13 Büroräume und ein großer Besprechungsraum frei und 23 Arbeitsplätze werden nächste Woche zur Verfügung stehen. Servereinheiten wurden dort bereits installiert. Die Telekom und eine Elektrofirma sind vor Ort. In einem Nebengebäude sind Bauabteilung, Finanzabteilung, Sozialamt und Kasse untergebracht. Wenn die Luftmessungen keine Schadstoffe anzeigen, werden diese Räume nächste Woche ihre Funktion aufnehmen. Die Einrichtung einer Glasfaserverbindung zwischen den Gebäuden sorgt für die Versorgung mit Strom und Telekommunikation.
Räume am Fruchtmarkt angemietet
Mit einer Vermieterin hat man einen Mietvertrag für ein Ladenlokal mit 160 Quadratmetern Größe plus Nebenräume am Fruchtmarkt abgeschlossen. Dort soll es nächste Woche das Bürgerbüro in gewohnter Form geben. Zusätzlich sind dort dann das Standesamt und zwei Arbeitsplätze für die Briefwahl (am 14. Oktober sind Wahlen in Saarburg) untergebracht. "Ende nächster Woche sind wir wieder vollumfänglich präsent", sagt Dixius. Weiterhin sei auch geplant, so der Bürgermeister, ein Gebäude der Famo-Kaserne in Beurig für Nebentätigkeiten zu nutzen. Auch damit man im Hinblick auf die Fusion mit der VG Kell ausreichend Büroräume zur Verfügung habe. Über das dringend benötigte Glasfaserkabel habe Dixius schon mit dem Innenminister gesprochen.
Hilfe von Trier und Konz
Die Stadt Trier und die Verbandsgemeinde Konz unterstützen die Saarburger mit der Übernahme von Praktikanten, der Kreis stellt fehlende Büroausstattung wie Monitore zur Verfügung. Ihm Rahmen der Pressekonferenz gab Dixius auch bekannt, dass das Saarburger Weinfest inklusive Umzug am ersten Septemberwochenende wie gewohnt stattfinden werde.
MW, Fotos: Willems