Andreas Bender

"Wir werden weniger Menschen helfen können"

Rhein-Hunsrück. Der Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V. kritisiert die geplanten Kürzungen im Bereich Migration und Integration.  

Victoria Müller-Ensel, Direktorin im Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V.

Victoria Müller-Ensel, Direktorin im Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V.

Bild: Thomas Elsen / Caritas

Die Caritasverbände im Bistum Trier schlagen Alarm: Die geplanten Kürzungen der Bundesmittel im Bereich der Migration und Integration um bis zu 40 Prozent werden aus Sicht der katholischen Wohlfahrtsverbände zu massiven Einschnitten im Hilfeangebot führen. Davon betroffen ist unter anderem die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE), die beim Ankommen in Deutschland hilft. Die MBE unterstützt beim Kontakt mit Behörden, beim Finden eines Sprachkurses oder bei der Suche nach einem Job.

 

Im Jahr 2022 haben die Caritasverbände im Bistum Trier in ihren Beratungsstellen über 2.000 Menschen aus beispielsweise Syrien, Afghanistan oder der Ukraine auf ihrem Weg zur Integration begleitet; Tendenz steigend. "Wir befürchten, dass wir rund einem Drittel weniger Menschen helfen können, falls die Kürzungen im Bundeshaushalt so wie geplant umgesetzt werden", so Lena Kast, Referentin für Migration im Diözesan-Caritasverband Trier. Dies sei nicht nachvollziehbar gerade in einer Zeit, in der die höchsten Flüchtlingszahlen seit dem Zweiten Weltkrieg registriert werden und die Nachfrage nach qualifizierter Beratung ständig steigt.

 

Dies sieht auch Victoria Müller-Ensel, Direktorin im Caritasverband Rhein-Hunsrück-Nahe e.V., so: "Auch unser Verband leistet die bundesfinanzierte Migrationsberatung für Erwachsene im Rhein-Hunsrück-Kreis. Dieser Beratungsdienst ist vor allem auf die Integration in den Arbeitsmarkt ausgerichtet. Die Kapazitätsgrenzen in der Beratung sind hier schon lange erreicht. Eine Reduzierung der Finanzierung hat unmittelbar negative Auswirkungen auf die Vermittlung geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeit.

 

Neben den Geldern des Bundes für die MBE seien recht weitreichende kommunale Förderungen sowie Kirchensteuermittel seit Jahren ein wichtiger zusätzlicher Baustein der Caritas-Migrationsberatung, erläutert Müller-Ensel: "Die hiesigen Kostenträger ermöglichen damit sehr unmittelbare Hilfestellung für geflüchtete Menschen, die in kommunaler Unterbringung leben." Zuschüsse von Kreis oder Verbandsgemeinden sind aus Sicht der örtlichen Caritas-Chefin längst unverzichtbar für eine gelingende Integrationsarbeit.

 

Neben den Geldern des Bundes für die MBE seien recht weitreichende kommunale Förderungen sowie Kirchensteuermittel seit Jahren ein wichtiger zusätzlicher Baustein der Caritas-Migrationsberatung, erläutert Müller-Ensel: "Die hiesigen Kostenträger ermöglichen damit sehr unmittelbare Hilfestellung für geflüchtete Menschen, die in kommunaler Unterbringung leben." Zuschüsse von Kreis oder Verbandsgemeinden sind aus Sicht der örtlichen Caritas-Chefin längst unverzichtbar für eine gelingende Integrationsarbeit.

 

Mehr Infos zur Migrationsberatung der Caritas im Rhein-Hunsrück-Kreis bei Victoria Müller-Ensel (Caritasdirektorin): Tel.: 0671 / 83 82 818; E-Mail: V.Mueller-Ensel@caritas-rhn.de


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