Das Ballett des Theaters Koblenz kommt mit "Carmen" zu einem Gastpiel nach St. Goar.
Bild: Matthias Baus
Die ideale Frau. Ist sie sanft und zurückhaltend oder feurig und eigensinnig? Muss sie überhaupt entweder das eine oder das andere sein? Literatur, Oper und Tanz haben sich in den letzten Jahrhunderten oft der Antwort auf diese erste Frage gewidmet und die Stereotypen „femme fragile” und „femme fatale” geschaffen. Doch am Ende ist diesen Frauenfiguren trotz vermeintlichen Facettenreichtums eines gemeinsam: Sie alle entspringen der Fantasie ihrer männlichen Schöpfer. So zwar auch Steffen Fuchs‘ Carmen, jedoch will sie weder dem einen noch dem anderen Stereotyp entsprechen: Sie will vor allem sie selbst sein – wenn überhaupt, ist also die zweite die Impulsfrage. Die hiesige Carmen ist temperamentvoll und emanzipiert, weiß, was sie will, trifft ihre eigenen Entscheidungen und lässt sich vom Irren und Wirren der Liebe treiben – aber um ihrer selbst Willen, Liebe und Wohl, ohne dabei zu manipulieren und selbst manipuliert zu werden.
So bringt dieses Ballett vor schlichter, schwarzer Kulisse diejenigen Energien auf die Bühne, die Liebesbeziehungen entfesseln: Anziehung, Leidenschaft und rasende Eifersucht finden ihren Ausdruck in markanten Bewegungen und im kräftigen Rot des Kostümbildes, und zwar immer vor der unbeugsamen Selbstbewusstheit, mit der Carmen an diesem Abend durch ihre Geschichte geht oder vielmehr tanzt.
Die Gastspiele von „Carmen“ in der Rheinfelshalle in Sankt Goar finden am 17., 18., 25. und 26. Januar, jeweils um 19.30 Uhr statt. Karten sind an der Theaterkasse im Forum Confluentes, an der Tourist-Information Sankt Goar uns bei allen Ticket Regional-Vorverkaufsstellen erhältlich.
Zurück
Nach oben
