Ostwind weht bei den Filmfestspielen
Dem wird auch in Simmern Rechnung getragen. So steht als erstes Highlight direkt eine Lesung des sowjetisch-geborenen Schriftstellers Wladimir Kaminer im Vorprogramm des Filmes »Goodbye Soviet Union« (Estland/Finnland) am 20. August auf dem Programm, erklärte der neue Kurator Lukas M. Dominik. Eröffnet werden die Filmfestspiele einen Tag zuvor mit »Freibad«, dem neuen Film von Doris Dörrie. Dieser entführt das Publikum in den Mikrokosmos eines Frauenfreibads im Jahrhundertsommer. Vor dem Film sorgt Jammin’ Cool für die richtige Musik am Eröffnungsabend, der Open-Air auf dem Fruchtmarkt stattfindet. Mit einem Fokus auf osteuropäische Produktionen und einer thematischen Filmreihe zu »DDR im Film« widmen sich die Filmfestspiele in Simmern in diesem Jahr sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit.
Aktuelle osteuropäische Filmproduktionen findet man nicht nur in der Wettbewerbssparte um den Hauptpreis »Edgar«, sondern auch in den Sektionen »Dokumentarfilm« sowie erstmals »Kinder- und Jugendfilm«. Hierbei werden die Themen Heimat und Heimatlosigkeit altersgerecht aufgearbeitet und künstlerisch verpackt. Das Programm- und Auswahlteam des Festivals bringt damit eine vielfältige und sorgfältig kuratierte Auswahl osteuropäischer Filmkunst mit Heimat-Fokus auf die Leinwand des Pro-Winzkinos in Simmern. Die Filme stammen unter anderem aus Georgien, Polen, Litauen, dem Kosovo und der Ukraine.
Preispate für den »Edgar« ist niemand geringeres als Jan Josef Liefers. Zum Abschluss der Filmfestspiele überreicht er den mit 2 500 Euro dotierten Preis und tritt im Anschluss auch mit seiner Pop-Rock-Band »Radio Doria« auftreten wird. Die meisten Filme werden im Kinosaal gezeigt. Von Donnerstag bis Samstag gibt es allerdings Open Air-Kino auf dem Fruchtmarkt. Für die Kulinarik sorgt Fritz Schellack im »Raum 9«, neben dem Pro-Winzkino.
Tickets gibt es im VVK auch beim WochenSpiegel. Das komplette Programm ist unter www.heimat-europa.com zu finden