Thomas Förster

Miteinander und überparteilich Zukunft gestalten

Monschau (Fö). Wahrlich überrascht hat Bündnis´90/Die Grünen mit der Kandidatenkür für das Monschauer Bürgermeisteramt: Dr. Carmen Krämer tritt als parteilose Kandidatin an.

»Als überzeugte Teamplayerin möchte ich die von Silvia Mertens angestoßenen Prozesse fortsetzen«, versichert die 34-Jährige. »Überparteilich und unter Beteiligung der Bürger werde ich mit kreativen und zukunftsfähigen Ideen unsere Heimat weiterentwickeln, erklärt die Wissenschaftlerin aus Imgenbroich. Sie tritt für die Grünen an, ohne deren Parteibuch zu haben.

Wunschkandidatin von Silvia Mertens

»Ich habe großes Vertrauen in Bürgerschaft und Verwaltung gespürt, in der Politik aber auch viele Momente der persönlichen Enttäuschung.« Silvia Mertens hat ein kleines Resümee zu ihrer Zeit als Monschauer Bürgermeisterin gezogen. Sie habe einiges verändern, einiges in Gang bringen können. »Mehr Transparenz im Rathaus selbst, zwischen Verwaltung und Politik waren mir wichtig und ich glaube, dass das bleiben wird. Dass meine Wunschkandidatin Bürgermeisterin werden will, gibt mir Kraft.«
Das Motto »Miteinander und überparteilich Zukunft gestalten« beschreibt, wie Krämer die drängenden Fragestellungen zu den Themen Leben und Wohnen, Mobilität, Handel und Wirtschaft, Bildung, Forst- und Landwirtschaft, Tourismus und Freizeit sowie Nahversorgung angehen möchte. »Als man mich auf eine Kandidatur angesprochen hat, war ich zunächst verhalten«, gibt Krämer zu, dass Bürgermeister zu werden bislang nie ein Thema war. »Aber gute Ideen müssen umgesetzt werden, da möchte ich Verantwortung übernehmen«.
Die Entscheidungen, die wir heute treffen, bestimmen darüber mit, wie wir und unsere Kinder in Zukunft leben werden. Krämer: »Darum brauchen wir langfristige Strategien, die nicht nur auf heute und morgen abzielen, sondern den Blick auf die nächsten Jahrzehnte richten. Dazu gehört für mich nicht nur die transparente und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Bürgern, der Verwaltung, der lokalen Presse und mit allen politischen Parteien im Stadtrat.« Konflikte lassen sich lösen - sie stehe für Transparenz und Offenheit, Empathie und Überparteilichkeit.
Ebenso wichtig sei ihr der Austausch mit den direkten Nachbarkommunen, aber auch der ganzen grenzübergreifenden Region. Sie habe ein breites wissenschaftliches Netzwerk bei der RWTH Aachen und darüber hinaus aufgebaut, auf das sie zurückgreifen könne. »Und mit Gremienarbeit bin ich dank meines hochschulpolitischen Engagements vertraut und weiß, wie sich Konflikte bilden, aber auch, wie sie sich lösen lassen«, versichert Krämer.

Widerstandsfähiger ländlicher Raum

Krämer ist Vereinsmensch und hat als Redakteurin unter anderem beim WochenSpiegel gearbeitet: »Dadurch habe ich die Themen, die die Menschen in unserer Region bewegen, kennengelernt.« Um Fragen der Nachhaltigkeit für unsere Region aktiv anzugehen, habe sie als Mitglied des Vereins Regionale Resilienz den Arbeitskreis »Nachhaltigkeit und Resilienz im ländlichen Raum« mitgegründet. »Dank dieser Erfahrungen und meines Studiums der Philosophie, in der es immer auch um Fragen des menschlichen Miteinanders und Visionen für die Zukunft geht, stecke ich voller Ideen für unsere Heimat.«
Katrin Feldmann vom grünen Kreisverband schwor die Parteimitglieder auf ein »Miteinander« ein statt gegen- oder nebeneinander zu agieren. Und während die Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer und Lukas Benner noch einmal den sensationellen Wahlsieg von Silvia Mertens heraushoben und der neuen Kandidatin eine ähnliche Überraschung zutrauen, freut sich Mertens »einfach nur auf eine Zumba-tanzende Bürgermeisterin, die mit vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen unsere Stadt nach vorne bringen wird.«

Zwei weitere Kandidaten

Der CDU-Parteichef und Fraktionsvorsitzende Micha Kreitz bewirbt sich ebenso um das Bürgermeisteramt wie Henri Wegenka, Fraktionsvorsitzender der SPD.
Bis zum 17. März haben weitere Parteien oder Einzelbewerber die Möglichkeit, dem Wahlausschuss der Stadt Monschau ihre Kandidatur kundzutun.
Gewählt wird am Sonntag, 15. Mai, parallel zur Landtagswahl.


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