Von Wallhausen auf den großen Laufsteg in Hongkong
Elaine Wernoth ist in Wallhausen aufgewachsen und noch immer eng mit dem Weinort verbunden. Das merkt man sofort, wenn sie im Ort unterwegs ist. Sie hat für jeden ein freundliches Wort übrig und ist mit vielen Einwohnern per Du. „Ich habe hier Wurzeln geschlagen“, sagt sie. Dass sie einmal bei einem Model-Contest in Hongkong über den Laufsteg gehen würde, war eigentlich nicht geplant. „Ich habe während eines Urlaubs an der Miss-Sylt-Wahl teilgenommen“, erklärt Elaine. Sie wollte einfach mal wissen, ob diese Veranstaltungen wirklich so klischeehaft sind wie man vermutet. „Es ist so“, war ihr Resümee. Auch daher ist ihr Interesse am Modeln nicht wirklich größer geworden, denn in ihre Lebensweise will sie sich nicht reinreden lassen. „Meine Mutter und meine Freundinnen haben aber schon immer gesagt, ich sollte mitmachen.“ Diese wollten die 1,85 Meter große Naheländerin auch schon bei „Germanys Next Topmodel“ anmelden, was sie allerdings ablehnte. Für Ihre Teilnahme an der „Miss Model“-Wahl erfährt sie dann auch viel Zustimmung und Unterstützung. Neben ihrer Familie und ihrem Freund gibt es mittlerweile auch immer mehr Leute, die sie einfach auf der Straße ansprechen und ihr Glück wünschen. „Es wurde schon in Zeitung über mich geschrieben, aber ich dachte nicht, dass ich in der Region so oft erkannt werde“, erklärt sie. „Es ist eine spannende und interessante Zeit.“ Hongkong sieht die 23-jährige auch mehr als Abenteuer. Was aber nicht heißt, dass sie die „Miss Model“-Wahl nicht ernst nimmt. Im Gegenteil: Um überhaupt an einem solchen Event teilnehmen zu können, musste Elaine an einem Laufstegtraining am Model-College in Wiesbaden teilnehmen. „Ich dachte immer Models gehen einfach bis zum Ende des Laufstegs und wieder zurück“, sagt sie. In Hongkong wartet dann auch ein Camp auf sie, in dem die Teilnehmerinnen fit gemacht werden für den Contest. Denn neben Laufstegtraining steht auch Choreografie auf dem Programm. Dass sie überhaupt daran teilnimmt ist auch Zufall. Nach langem Zureden eines Arbeitskollegen hat Elaine Wernoth an einem Casting für eine Modefirma teilgenommen und wurde von einem Jury-Mitglied der Miss Model-Wahl für den Wettbewerb angesprochen. Sie sagte zu und konnte sich gegen andere Bewerberinnen durchsetzten. Was sie in Hongkong erwartet, war am Anfang gar nicht ersichtlich. „Die Infos kommen erst nach und nach“, sagt Elaine. Dazu gehört auch, dass die in Europa eher unbekannte Miss-Wahl am 5. November in China ein großes Event ist und es dort in einem Stadion vor 20 000 Zuschauern sowie der Presse und den Medien stattfindet. Auch zum genauen Ablauf der Wahl kann sie noch kaum etwas sagen. Es gibt drei „Mode-Kategorien“, in dem sich die Teilnehmerinnen einem „Gewand der Nation“, sowie im Abendkleid und Bikini auf dem Laufsteg präsentieren. Als Nationengewand muss sie ein Dirndl tragen, denn offenbar hält man dies im Ausland für „typisch deutsch“. Die Kosten für die Kleidungsstücke, den Flug sowie das Hotel übernimmt der Veranstalter. Auf das einmalige Erlebnis in Hongkong freut sich Elaine jetzt riesig. „Das wird eine tolle Erfahrung für mich. Allein die drei Wochen Hongkong sind ein Gewinn.“ Die Teilnahme hat ihr Arbeitgeber, die Firma KHS in Bad Kreuznach, ganz unkompliziert ermöglicht. Auch hier erntet sie viel Zuspruch. Stressig ist der Termin für Elaine dennoch, denn in den nächsten Wochen stehen noch die Abschlussprüfungen ihres dualen Studiums an. Sollte sie gewinnen, dann muss ihr Arbeitgeber noch länger auf Elaine verzichten. Denn der Veranstalter hat eine anschließende Siegestour vorgesehen.