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Sebastian Schmitt

Bauarbeiter in Kirn beleidigt: "Autofahrer zeigen uns den Stinkefinger"

Kirn. Eine kleinere Routine-Verkehrssicherungsmaßnahme ist am Dienstagmorgen zu einem großen Spektakel mit vielen Beleidigungen geworden.

Im Wechsel wurde der Verkehr durch Bauhof- und LBM-Mitarbeiter um die Forstmaßnahmen herum geführt, immer wieder gab es leider lautstarke Auseinandersetzungen.

Im Wechsel wurde der Verkehr durch Bauhof- und LBM-Mitarbeiter um die Forstmaßnahmen herum geführt, immer wieder gab es leider lautstarke Auseinandersetzungen.

Bild: Sebastian Schmitt

Was sich am Dienstag in der Kallenfelser Straße ereignet hat, war erschreckend: Wegen einer kurzfristigen Straßensperrung der Ampelkreuzung am Rewe-Markt, weil mehrere Bäume auf die Straßen zu stürzen drohten, sind einige Bürger regelrecht ausgerastet. Mehrere von ihnen hupten oder ließen den Motor aufheulen vor Wut. "Leider haben wir unzählige laute Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen, andere zeigten uns sogar den Stinkfinger", berichtet Markus Späth vom VG-Ordnungsamt. Ursprünglich war die kleinere Verkehrssicherungsmaßnahme gut von Revierförster Tobias Helfenstein geplant worden. Die Kirner Straßenmeisterei und der städtische Bauhof um Heiko Kaiser, sicherten gemeinsam mit dem VG-Ordnungsamt, vorschriftsmäßig in Warnwesten, die Maßnahme ab. Mitten im vergangenen Winter waren bereits mehrere Bäume, zwischen Lidl und Rewe, auf die Kallenfelser Straße gefallen. "Wir wollten die gefährlichsten Bäume, von denen viele auf dem felsigen Steilhang zum Friedhof hoch keinen festen Stand haben, vor dem Winter entfernen", berichtet Helfenstein. Normalerweise hätten hierzu die Forstwirte des Forstunternehmen Klostermann die Hauptrolle übernehmen sollen, aber die nicht endenden Diskussionen und Beleidigungen von den Fahrzeugführen, stellten die Forstarbeiten in den Schatten. Viele Fahrzeugführer bestanden drauf, wenn die Ampel für sie auf "Grün" stand, los zu fahren, obwohl der Verkehr durch Lotsen geregelt wurde. "Es ist schon so, dass das Schimpfen zugenommen hat", bestätigt Markus Späth. Beschimpfungen seien an der Tagesordnung. "Da wird wütend geschimpft, dass wir ja nur im Weg rumstehen und den Verkehr behindern würden. Dabei stellen Bauhof, LBM, Straßenmeisterei und Forstwirte die Straßen ja nur wieder her. Wir arbeiten also eigentlich im Sinne der Autofahrer und nicht gegen sie", gibt Späth zu Bedenken. Darüber hinaus würden jedoch auch immer mehr Menschen Schilder und Absperrungen einfach ignorieren. "Es gibt Leute, die die Absperrungen sogar verschieben, um durchfahren zu können." Dabei seien die Anwohner noch das geringste Problem. "Wir schauen immer, dass die Anwohner auf ihre Grundstücke kommen, und informieren auch rechtzeitig." Schwieriger seien die Pendler, da herrsche oft ein rauer Ton. "In naher Zukunft muss der gesamte Hang durchforstet werden, dazu werden dann größerer Sperr- und Umleitungsmaßnahmen nötig sein", informierte Tobias Helfenstein.


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