Spannender Kampf auf der Zielgeraden: Bei der Stichwahl am Sonntag setzte sich der parteilose Hans Peter Böffgen gegen CDU-Kandidat Gerald Schmitz durch.
»Es fühlt sich an wie eine Erlösung«, so beschreibt Hans Peter Böffgen das Gefühl nach dem Wahlabend am Sonntag. Mit 53,9 Prozent der abgegebenen Stimmen konnte er sich gegen Mitbewerber Gerald Schmitz von der CDU durchsetzen. Schmitz kam in der Stichwahl auf 46,1 Prozent.
Der Wahlkampf seit dem ersten Wahlgang am 21. Oktober kam Böffgen vor wie »gefühlt noch einmal zwölf Wochen Wahlkampf in zwei Wochen«.
Noch viel vor bis zum Amtsantritt
Für die Zeit bis zum Amtsantritt am 1. Januar 2019 hat der 53-Jährige aus Pelm noch viel vor. Nach dem Wahlkampf geht es nun vorerst zurück in seinen Beruf als Geschäftsführer der Touristik- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Gerolsteiner Land (TW). Für diesen Posten muss bis zum neuen Jahr ein Nachfolger gefunden werden. Darüber hinaus wünscht sich Böffgen, dass er auch schon vor dem Jahreswechsel in die aktuelle VG-Verwaltung eingebunden wird. »Aber das haben andere zu entscheiden.«, so Böffgen. So oder so sei er jedoch gut vorbereitet, um seinen Posten als neuer und erster Bürgermeister der fusionierten VG Gerolstein anzutreten und bedankt sich für die Hilfe und den Rückhalt während des Wahlkampfes.
Unterstützung durch FWG und Grüne nicht erfolgreich
CDU-Kandidat Gerald Schmitz konnte die Wähler in den vergangenen zwei Wochen bis zur Stichwahl nicht mehr überzeugen. Grund dafür sieht Schmitz auch in der Berichterstattung und Auslegung bezüglich der Unterstützung seiner Kandidatur durch die Fraktionen der Freien Wähler (FWG) und der Grünen. »Die Unterstützung wurde schon als Koalition wahrgenommen, nicht als reine Unterstützung durch die Fraktionen«, so Schmitz. Die Stimmung sei nach diversen Berichten, in denen es vor allem auch um die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der FWG ging, gekippt.
"Ein Angebot an die Bevölkerung"
Gegenstand der aktuellen Debatte ist, dass sich die Freien Wähler zu Beginn des Wahlkampfes dazu entschieden hatten, keinen der Bürgermeisterkandidaten zu unterstützen. Viele Mitglieder sahen in der Unterstützung der FWG zugunsten Schmitz einen Vertrauensbruch. »Es war ein Angebot an die Bevölkerung. Ich wollte nicht nur in eine Richtung, sondern wollte mich breit aufstellen«, resümiert Schmitz. Jetzt geht es für den 34-Jährigen zurück in den Polizeidienst. Von der Kommunalpolitik verabschieden möchte er sich allerdings nicht: »Wenn die Partei möchte, dann werde ich bei der Kommunalwahl im Mai antreten.« Seinem Mitbewerber Hans Peter Böffgen wünscht Schmitz viel Erfolg bei der anspruchsvollen Aufgabe als neuer VG-Bürgermeister.
Die neue VG Gerolstein:
- Am 1. Januar 2019 fusionieren die VGs Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll offiziell zur neuen VG Gerolstein.
- Der Verwaltungssitz der VG wird in Gerolstein sein.
- Ihr gehören 38 Gemeinden mit rund 31.000 Bewohnern an.